Mein Garten im Juli
So langsam beginnt die Natur wieder aufzuholen. Trotzdem – der Sonnenstunden sind es in diesem Jahr für viele Pflanzen einfach zu wenig.
Nun stehen endlich die Rosen in voller Pracht – fast einen Monat später als sonst. Meine Eingangstreppe, die von einer weißen Kletterrose geschmückt ist, sieht aus wie der Eingang zu einem Dornröschenschloss.
Und erst Recht der Rosenbogen, der der Eingang zu einem kleinen separaten Gärtchen neben der Einfahrt des Grundstückes ist.
Die Kirschen haben mit der Reife begonnen. Im Gipfelbereich unseres recht hohen Kirschbaumes wachsen die schönsten Kirschen – und sie sind natürlich auch als erstes rot, während die Kirschen unten im Baum noch am Reifen sind. Und nun esse ich seit Tagen immer wieder Kirschen, obwohl ich weder Kirschen kaufe, noch sie pflücke. Täglich liegen jede Menge reifer Kirschen auf dem Boden – ich brauche sie nur aufzusammeln. Manche sind leicht von den Vögeln angepickt, andere wiederum völlig unversehrt.
Im letzten Jahr habe ich die gleiche Erfahrung gemacht und mir damals schon überlegt, dass es eigentlich sehr sinnvoll ist, was die Vögel in einem ausgewachsenen Kirschbaum machen (wenn es nicht ganze Starenschwärme sind, die innerhalb kürzester Zeit fast den ganzen Baum leeren). Die Vögel picken nach den Kirschen und es fallen dabei immer jede Menge Kirschen herunter. Ich brauche also erst garnicht auf eine Leiter zu klettern, um sie ganz oben zu pflücken. Die Vögel sorgen dafür, dass ich ohne Mühen ausreichend naschen kann.
Das klappt aber nur, weil der Baum sehr groß ist und meist viele Kirschen trägt. Leider gibt es nicht mehr viele große Kirschbäume, die sich der Mensch mit den Vögeln teilen kann. In der freien Natur sind fast alle großen Kirschbäume ausgerottet und auch angebaut werden sie kaum noch. Statt dessen setzt man verstärkt auf kleinwüchsigere Bäume – wegen der leichteren Ernte. Und die werden dann mit Netzen vor den Vögeln geschützt. Dabei hat ein richtig großer Baum ausreichend Kirschen für die Vögel und Menschen der Umgebung, in dem der Kirschbaum steht!
Nun ist auch Beerenzeit. Johannisbeeren (schwarze und rote), Erdbeeren (vor allem die aromatischen Walderdbeeren) und die Himbeeren laden mich zum Naschen ein.
Was das Gemüse anbetrifft, so beginnt nun langsam die Fülle.
Im Juli steht auch mein Vorgarten in schönster Blüte. Hier stehen nun Rosen neben dem Johanniskraut, die Taglilien öffnen jeden Tag neue Blüten, der Salbei und der Lavendel blühen um die Wette mit ihren schönen blauen Blüten und der Frauenmantel ist so üppig, dass ich ihn ein wenig bezähmen muss.
Die letzten Pfingstrosen grüßen mich mit ihren riesigen Blüten und die ersten Königskerzen stehen stolz am Wegesrand. Gegen Abend leuchten dann die Nachtkerzen um die Wette.
Während der Wachstumsperiode im Sommer säe ich, dort wo ich geerntet habe, immer wieder rasch wachsende Gründüngungspflanzen wie Senf, Bockshornklee oder Buchweizen ein. So bleibt der Boden stets bedeckt und er wird gleichzeitig auch noch von diesen Pflanzen gedüngt.
Eigentlich ist das die Zeit, in der ich des Öfteren im Freien übernachte, aber in diesem Jahr war es mir fast immer zu nass dazu. Ich lege mir ja dann eine selbtgemachte Heumatratze unter und die wird mir auf nassem Boden zu feucht. Mit Kunststoffplane drunter möchte ich mich jedoch nicht von der wundervollen Energie des Gartens abschirmen. Jedoch hoffe ich, dass in diesem Sommer noch trockenere Zeiten kommen, damit ich das alles nachholen kann.
Ich wünsche Ihnen, dass sie die Natur im Juli, genauso wie ich, ausgiebig genießen können.
Lebende Gedanken
Lebende Gedanken
Mein Name ist Stefanie Hebert, von manchen aus dem Internet bekannt als Regenbogen Phoenix, ich bin 27 Jahre lang bereits hier auf Mutter Erde und ich möchte euch etwas von den Bildern erzählen, die ich male, von Familienlandsitzen und der Möglichkeit zur Entfaltung.
Lebende Gedanken, 2013, Naturölfarben auf Leinwand
Ich habe bemerkt, dass es einfacher ist, die Farben sich selbst ausbreiten zu lassen, anstatt sie zu dirigieren. Ich gebe meinem inneren Empfinden die Oberhand, wenn ich male und schaue dabei zu, wie es sich entfaltet. Manchmal habe ich ein Bild im Kopf, das ich dann so einbaue, wie es hineingebaut werden möchte. Es hat für mich wenig Sinn, etwas Bestimmtes malen zu wollen, das führt nur zu Anspannung. Etwas in mir weiß schlichtweg besser, wie man malt. Das Malen wird dadurch friedlich und interessant zugleich.
Die Bilder sind für mich ein Ausdruck von tiefen Gefühlen oder Zuständen. Mir scheint, als wolle besonders die Harmonie dort eine Wirkung entfalten, als wollten die Farben um etwas herumströmen, was im Inneren bildlos ist, was keine Farbe hat. Das Innere nutzt die Farbe, um sich einen Raum zu kreieren, in dem es sich behaglich fühlt, in dem es sich ausdrücken kann.
Traum-Raum-Energie, 2013, Naturölfarben auf Leinwand
Einen Familienlandsitz zu gestalten bedeutet, einen Schritt weiter zu gehen. Es ist ähnlich wie ein Bild zu malen, nur größer, umfassender, lebendiger und in direktem Kontakt mit dem Naturreich, dem Kosmos und dem eigenen Selbst. Hier ist jederzeit Entwicklung, Leben und Sterben, Begreifen und Verwandeln.
Wie fühlt sich der Mensch, der einen Raum um sich hat, in dem er frei wirken kann? In dem er auch die Folgen seines Handelns erkennt und auf Missstände reagiert, die ihm vielleicht einen eigenen inneren Zustand spiegeln? Ein Raum, in dem er nicht unterfordert ist, sondern immer etwas verstehen und wiederentdecken kann, was in ihm als Keim bereits angelegt ist? Ein Raum in dem die Natur die Leinwand ist, auf der der Mensch seine Träume verwirklicht?
Wenn ich das Land mit meinen „künstlerischen Augen“ betrachte, dann empfinde ich, wo eine Kraft ist und wo sie gedrängt oder gelähmt wird, ein Spiegel unseres eigenen Lebens. Oft merke ich, wie wenig ich verstehe. So weit ich auch meine Ohren und Augen öffne, ich begreife es nicht in seiner Vollkommenheit. Ich glaube, mit der Zeit können wir all diese Informationen, die uns wie wage Vermutungen vorkommen, selbst verarbeiten. Die „über alles erhabene“ Wissenschaft hat hier nichts zu sagen!
Mit der Natur zu arbeiten ist das Spannendste, was ich je gemacht habe. Es erfüllt eine innere Sehnsucht, und das ist, als würde die Seele sagen, ja die Farben sind gut, aber das hier ist noch viel besser!
Geborgene Träume, 2013, Naturölfarben auf Leinwand
In diesem Jahr habe ich angefangen, Naturfarben selbst zu mischen, aus Erd- oder Mineralpigmenten mit Leinöl. Verarbeitung und Wirkung sind ganz andere als bei Acrylfarben, die ich vorher benutzte. Früher habe ich mir kaum Gedanken über die Herstellung der Farben gemacht, aus Unwissenheit, aber seitdem ich mich ein wenig mit Erdöl, Plastik und Synthetik beschäftigt habe, war die Verwendung von Naturfarben die logische Folge daraus.
Eine Information in Handlung umzuwandeln, ist etwas, was wir jederzeit tun können. Ich habe mich oft gefragt: Wie können wir in dieser Welt so leben, dass kein unnützer Schaden angerichtet wird, dass das Glück des einen nicht auf dem Leid eines anderen aufgebaut werden muss? Fehlinformationen, Gewohnheiten und Abhängigkeiten sind ein Thema. Auch bei globalen Fragen kommen wir immer wieder bei uns selbst an, bei den Dingen, die wir benutzen, der Arbeit, die wir verrichten, der Weise, wie wir leben.
Die Kleidung ist die zweite, das Heim die dritte Haut des Menschen, heißt es. In unserem direkten Umfeld sehen wir, wo wir abhängig sind, wo wir Ketten an andere legen, wo wir frei sind, wo wir Freiheit gewähren, wo Neues entstehen darf, aus kindlicher Freude, wo der Lebensfluss gehemmt oder harmonisch fließt und wie das Gesamtbild aussieht.
Ich sehe es gern als Mandala. Wir stehen in der Mitte unseres Lebensmandalas und können uns aussuchen, wie wir es malen wollen, was hineingehört und was nicht, wie weit es sich ausdehnt, sodass es „gut“ ist, welche Werkzeuge wir benutzen wollen, welche Pinsel und Farben und wie viele Wege es durch das Mandala zu uns selbst gibt, wie viele Türen und Tore wir offen lassen für Andere, Anderes, Gewünschtes und Unverhofftes.
Welten, Acryl auf Leinwand
Halte ein, Wanderer,
Komme an.
Die ganze Zeit gingst du von Ort zu Ort.
Und doch waren es dieselben Füße,
die dich trugen,
waren es dieselben Augen,
die die Vielfalt vernahmen,
die unendlich ist.
Wo lebst du, wenn du wanderst?
Wo gehst du hin?
Bist doch in dir allezeit.
Gefüllt mit Bildern jeder Farbe,
doch welche Farbe hat deine Seele?
Ist sie farblos?
Was weißt du von dir,
der du dich jederzeit umgibst, durchgleitest, betrachtest,
dich lobst oder missachtest,
dich in Vorstellungen gefangen hälst.
welche Farbe hat deine Seele?
Will sie malen?
Stefanie Hebert
Zu Stefanies Bildern:
Maße 30*40cm
Ölfarben aus Naturpigmenten und Leinöl auf Leinwand
In Holzrahmen (Kirschholz aus Reststücken)
Traum-Raum-Energie
Bildbeschreibung:
Der Traum wie er sich in die bestehenden Strukturen einmischt.
Der Schutz vor der Verbrennung, die durch konventionelle Landschaftsgestaltung hervorgerufen wird.
Das Wasser dient im gesunden Zustand als schützender Lebensquell.
Die guten Geister die dem Erschaffen einer harmonischen Umgebung beistehen.
…
Maße 60*80cm
Ölfarben aus Naturpigmenten und Leinöl auf Leinwand
Maße 75,6*46,7cm (goldener Schnitt)
Ölfarben aus Naturpigmenten und Leinöl auf Leinwand
In Holzrahmen (Kirschholz aus Reststücken)
Wer sich für Steffis Bilder interessiert, der kann sich an sie wenden: regenbogenphoenix@riseup.net
http://www.pionierpatenschaften.de/index.php/bilder-von-regenbogen-phoenix
Nachtmilch
Draußen lauert sie – so wie eh und je
Nie verloren geglaubt, doch nun erscheint sie nur Dir –
Sobald Du loslässt Deinen Schmerz und Deine Pein
Dann schon bald bist Du nicht mehr allein!
Alle sind sie nun da – umarmen Dich und diese Welt –
In einem großen Kranz von Freunden aus Nah und Fern.
Auch Deiner ist dabei – Dein Heimatstern!
von Walter Straubinger
Foto: Mond von Marie-Luise Stettler