Was wäre, wenn wir keine Tiere hätten?

Im September war ich auf dem Familienlandsitzgründertreffen, zu dem mich Jemand – Elisabeth – im Auto mitnahm. Auf dem Rückweg sprachen wir über das Thema Tiere auf den Landsitzen und Elisabeth brachte hier Bedenken bezüglich der zu schnellen Vermehrung von bestimmten Tieren vor. Ich war auch ein wenig ratlos, aber ich hatte eine Frau – Marla – kennengelernt, die mit ihrer Familie seit einiger Zeit in Selbstversorgung auf einem Hof lebt und die, obwohl sie sich größtenteils vegan ernährt, niemals auf Tiere verzichten würde. Um zu erfahren, wie sie damit umgeht, fragte ich sie und gebe hier gerne weiter, was mir Marla dazu schrieb:

Tierhaltung in der Selbstversorgung – und das, obwohl wir fast vegan leben – geht das überhaupt?

Vor einigen Jahren kauften wir uns einen kleinen Hof, um dort in Selbstversorgung zu leben. Und für mich war auch sofort klar: Ich will dort mit Tieren leben.

Tierhaltung ist ein schwieriges Thema wenn man nachhaltig leben will. Vor allem bei Veganern höre ich immer wieder Vorbehalte bezüglich der Tierhaltung. Das liegt sicher daran, dass der größte Teil der Menschen, die sich vegan ernähren, sich mit dem befasst haben, wie die Tiere in unserer heutigen Zeit gehalten werden. Es geht jedoch auch anders! Ich liebe Tiere und möchte nicht ohne Tiere leben. Mir sind die Tiere um mich herum einfach viel zu wichtig.

Wir haben ein Pferd und wir haben drei Esel. Das Pferd reiten wir nur, wenn es das auch selber will. Ein Leben ohne Pferd könnte ich mir notfalls noch vorstellen, aber ohne unsere Esel niemals. Für mich gehören Esel einfach dazu.

Esel sind absolut robust, wenn man sie artgerecht hält und sie können unglaublich viele Arbeiten erledigen. Doch das Wichtigste für mich ist dabei: Das Leben mit ihnen macht enorm viel Spaß, weil es ganz außergewöhnliche Lebewesen sind.

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Wir leben zum Großteil vegan. Trotzdem habe ich vor ein paar Jahren das Projekt „Hühner“ gestartet. Unsere Vorgänger hatten uns ein liebevoll hergerichtetes Hühnerhaus überlassen, das nun verwaist war und mein Gedanke war: Darin können ein paar Hühner, die aus der Legebatterie ausgemustert wurden, alt werden – es ging uns nicht um die Eier.

Im Nachhinein war das eine fatale Entscheidung und ich würde sie gerne wieder rückgängig machen, was natürlich nicht mehr geht. Warum? Diese Hühner sind enorm überzüchtet und haben leider einen sehr starken Lege- und Bruttrieb. Der wurde ihnen ja angezüchtet. So ergab es sich, dass wir sehr schnell viel zu viele Hühner und auch Hähne am Hof hatten. Doch spannenderweise vertragen sich unsere, inzwischen bis zu zehn Hähne verschiedener Altersgruppen ohne große Probleme! Es gibt zwar hin und wieder mal kleine Rangeleien, die jedoch meist recht schnell behoben sind (das machen sie unter sich aus) und bisher noch nie zu starken Verletzungen geführt haben. Ich glaube, dass es mit mehreren Hähnen nur dann Probleme gibt, wenn sie zu wenig Raum haben.

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Unter Tierliebe verstehe ich jedoch auch die Rückbesinnung auf die alten, teilweise schon fast ausgestorbenen Tierrassen, wie zum Beispiel das Augsburger Huhn oder der Deutsche Sperber. Den Sperber hat man sogar deshalb nicht mehr so gerne genommen, weil er kein so ausgeprägtes Brutverhalten hat. Aber es gibt da viele alte Rassen. Wenn man sich mal umschaut, dann findet man für jede Gegend welche. Wenn ich es heute noch mal entscheiden könnte, hätte ich mir eine dieser alten Rassen zugelegt. Diese legen lange nicht so viele Eier wie die Batteriehühner.

Laufenten halten wir auch, sie halten die Nacktschnecken im Zaum, die bisher einzig wirklich effektive Methode – auch wenn unsere Hühner sich manchmal an Nacktschnecken heran trauen.

Alle Tiere die jemals bei uns eingezogen sind, dürfen auch bei uns sterben. Alle Tiere werden in offenen Ställen gehalten und haben ihren Auslauf. Die Katzen leben natürlich draußen und sind kastriert (mit wehem Herzen, aber anders geht es leider nicht) – Katzenfutter haben sie nie kennen gelernt.

Die Arbeit mit den Tieren ist für mich unglaublich befriedigend. Das Wort Arbeit ist deshalb auch nicht richtig. Eigentlich empfinde ich es nicht als Arbeit. Es fühlt sich einfach nur gut an wenn wir schon von unseren Tieren erwartet werden, wenn unser Esel Niklas mir seine warmen Nüstern auf die Hand drückt, wenn unser Pferd auf der Wiese vor Lebensfreude herum springt und wenn eine der Katzen vor Behaglichkeit schnurrend auf meinem Schoß liegt.

Ich würde ohne Tiere nicht leben wollen!

Was wäre, wenn wir keine Schafe hätten?

Unsere Schafe leben auf einer großen Obstwiese, auf der sie auch ihren Unterstand haben. Durch ihr Fressverhalten stoppen die Schafe dort die Verbuschung und halten die Wiese kurz. Die großen Bäume werden im Wurzelbereich gut gedüngt, da die Schafe oft unter den Bäumen im Schatten liegen und auch Ihre Geschäfte dort verrichten. Unsere Obstbäume sind dadurch sehr ertragreich. Auch andere Bereiche auf dem Hof werden von ihnen gemäht, ohne dass wir dafür auch nur einen Finger krümmen müssen. Außerdem erhalten wir in jedem Frühjahr wunderbare Wolle, die wir spinnen und verstricken können. Im Gegensatz zu den Schafen, die in riesigen Herden gehalten werden, werden unsere Schafe im Frühling liebevoll geschoren – das genießen sie dann sogar, weil sie sonst mühevoll ihre alte Wolle an Bäumen und Sträuchern abrubbeln müssten. Da sie im Frühling mehr Wolle abgeben, als wir für uns zum Anziehen brauchen, können wir die restliche Wolle dazu nutzen, den Dachboden zu isolieren. Als wir den Hof kauften, war der gesamte Dachboden mit Steinwolle gedämmt. Die entfernen wir nun Stückweise von Jahr zu Jahr und tauschen sie gegen die Wollvliese der Schafe aus.

Leider muss die Schafpopulation kontrolliert werden d.h. entweder werden die Jungtiere im Alter von 10-12 Monaten verkauft oder wir müssen einen Großteil der Böckchen kastrieren lassen. Die nicht verkauften Schafe bleiben bei uns bis sie ihr natürliches Ende finden. Wenn zu viele von ihnen auf einmal in die Jahre kommen, lassen wir den Bestand ein wenig ansteigen, um die späteren Verluste wieder ausgleichen zu können. Dafür lassen wir dann wieder ein paar Böckchen mehr unkastriert. Inzwischen habe ich gehört, dass es bei den Schafen ist, wie bei den Hühnern: Die alten Rassen vermehren sich lange nicht so stark, wie die extra auf Wolldicke und auf Milchproduktion gezüchteten. Deshalb würde ich mit meinem heutigen Wissen auch hier auf die alten Rassen zurück greifen.

Was wäre, wenn wir keine Hühner hätten?

Die Hühner sind für mich einfach die besten Beetvorbereiter, die ich mir vorstellen kann. Ich zäune die Fläche, die ich später als Beet verwendet werden möchte, einfach ein – das geht sehr schnell. Danach können die Tiere rein und ihrem Tagwerk nachgehen: ausgiebig scharren und nach Würmern und anderen Bodeninsekten suchen. Dabei lockern sie den Boden. Wenn die Hühner alles verarbeitet haben, ist die nächste Fläche dran. Selbst einige Tiefwurzlern wie Quecken usw. dezimieren sie. Die von den Hühnern bearbeitete Fläche lassen wir nun ein paar Tage ruhen und können sie dann wunderbar als Beet verwenden. Die Hühner freuen sich darüber, in immer neue Bereiche geschickt zu werden und als kleinen Dank dafür bekommen wir ein paar Eier von ihnen (die Hühner machen durch lautes Gackern darauf aufmerksam, wenn sie die Eier nicht ausbrüten, zum Beispiel, weil sie nicht befruchtet wurden). Diese Eier sind das einzige, was wir noch vom Tier essen – sie würden sonst eh verfaulen, weil ja ins Hühnerhaus keine Raubtiere gelangen. Achja – Raubtiere: Das ist die einzige Arbeit, die wir mit den Hühnern haben, nämlich sie jeden Abend ins Hühnerhaus zu bringen, sonst würde wohl das eine oder andere Huhn dem Fuchs zum Opfer fallen. Wenn wir abends die Hühner aus dem eingezäunten Gehege lassen, wo sie zur Zeit tätig sind, dann laufen sie alle schon automatisch zum Hühnerhaus. Ich finde Hühner sehr unterhaltsam. Oft sitze ich im Garten und schaue den Hühnern einfach nur zu – ihr Verhalten bringt mich immer wieder zum Lachen. Die Hühner kommen wie die Wilden angerannt, wenn wir unsere Essensreste zu ihnen bringen, weil jedes Huhn etwas davon abhaben will. Witzigerweise halten sich die Hähnchen dabei zurück – sie lassen ihren Damen den Vortritt. Und mit dem Mist der Hühner dünge ich auch noch meine Beete.

Wenn wir die Hühnerpopulation im Zaum halten wollen, dann nehme wir den Legehennen mit wehem Herzen ein paar ihrer Bruteier weg, in der Hoffnung, dass sie es nicht merken, dass dort statt sechs nur noch drei Eier liegen. Anders geht es einfach nicht. Die befruchteten Eier essen wir auch nicht – sie werden in den Garten gelegt und dort finden sich immer Tiere ein, die sie fressen. Aber, wie schon gesagt: Besser wären die alten Sorten, die lange nicht so lege- und brutfreudig sind. Ich habe daraus gelernt und würde keine Hühnersorte mehr aus den Batterien nehmen.

Was wäre, wenn wir keine Tiere hätten?

Wir müssten viel mehr in unserem Garten arbeiten. Die Arbeiten, die von den Tieren verrichtet werden, blieben letztlich an uns hängen. Unsere Tiere werden nicht gegessen und sie bekommen keine Nahrung von Flächen, auf denen wir sonst etwas für unsere Ernährung anbauen müssten. Einzig für unser Pferd und die Esel bauen wir auf einer kleinen Fläche etwas Hafer und Mais in Mischkultur mit Leguminosen an und wir mähen für den Winter ein Stückchen Hangwiese, auf die wir deshalb die Schafe nicht lassen. Wobei die Esel viel genügsamer sind als das Pferd.

Wir bieten unseren Tieren ein artgerechtes Leben und viel Liebe. Dafür erhalten wir von ihnen jede erdenkliche Hilfe. Besser kann ich es mir ein Leben nicht vorstellen – ganz ohne Tiere möchte ich nicht sein.

Marla

04. Oktober 2013 von Christa Jasinski
Kategorien: Garten/Pflanzen/Tiere | 5 Kommentare

Charakterisierungen und Deutungen ursprachlicher Zusammenhänge

 Inhaltsangabe:

  • Vorbemerkung – Die Überwindung von Einseitigkeiten

  • Grundlagen zum Verständnis der Sprache – einleitende Betrachtungen zur Lautforschung

  • Einblicke in die Lautlehre – Die Grundvokale

A, U, O, E, I

  • Der Übergang vom Unaussprechlichen zum Wort – oder die Verbindung des Geistes mit dem Stoff

H, B, G, R, S, SCH

  • Eine Berg- und Talfahrt – oder ist alles im Lot?

T, D, L & M

  • Die Länge und die Menge

  • Der Nutzen von Achtsamkeit und Andacht sowie deren Benutzen im Lebens- und Sprachalltag

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 „Alle Erkenntnis beginnt mit dem Staunen, und nur wer von dem Staunen, von dem Verwundern ausgeht, ist auf dem Wege zur richtigen Erkenntnis.“ – Rudolf Steiner

 Vorbemerkung – Die Überwindung von Einseitigkeiten

 Die Erforschung der Sprache ist die Erforschung der Schöpfung.

Vielfach hört und liest man heute in allerhand Medien, dass unsere Sprache tot sei. Sie würde das Lebendige nicht mehr transportieren, sei nur ein glanzloser, dumpfer Nachklang einer ehemals gestaltenden, wesenhaften Sprachkultur. Doch ist dem auch so? Besteht unsere Sprache aus toten Schriftzeichen und Lauten oder sind diese lediglich eine symbolische und tönende Darstellung einer dahinterliegenden, wirkenden Existenz? Ist also unsere Sprache tot? Haben unsere Wörter keine, bzw. eine willkürliche Bedeutung? Oder liegt es im Rahmen des Möglichen, dass aufgrund der dekadent gewordenen Ausdrucksweise behauptet werden kann, dass unsere Sprache kein Gefühl mehr transportiert? Anders gefragt, liegt es vielleicht einfach daran, dass wir uns in unsere durchaus dynamischen Begrifflichkeiten nicht mehr einfühlen können, nicht mehr wahrnehmen wollen, was uns Laute, Mitlaute und daraus gebildete Worte mitteilen? Liegt es gegebenenfalls gar nicht allein an der Nutzung der Sprache an sich, sondern an unserer Herangehensweise, unserer starren, abstrakten Betrachtung des Gesprochenen? Um den Sinn einer jeden Sprache, ja eines jeden Wortes an sich zurückverfolgen zu können, um zu verstehen, warum Sprache sich bildet und entwickelt, müssen wir aus eben diesem beziehungslosen Betrachten der Begrifflichkeiten unserer Sprache wieder ein anschauliches Erfühlen und ein lebendiges Darstellen derselben werden lassen.

Nun weisen uns unzählige Abhandlungen den Weg in schwindelerregende Höhen oder in furchteinflößende Abgründe der Sprachbetrachtung. So stellen uns manche Forscher Sprache als etwas rein Mechanisches vor die Seele, als ein Konstrukt, welches strengen und unfehlbaren Lautgesetzen folgt. Andere hingegen werfen sämtliche Laut- und Stammbetrachtungen, jedwede Ordnung und Sinngebung verschiedenster Sprachgefüge durcheinander und praktizieren eine unhaltbare, willkürliche Zerpflückung von Wortstämmen, die sich aller aufrichtigen Sinnsuche und jeder Systematik entbehrt. Wo die Konturen der einen Seite zu hölzern sind, sind sie auf der anderen Seite völlig ineinander verschwommen. Die Klarheit fehlt und die notwendige Übersicht, tatsächliche Zusammenhänge in der Verfolgung von Lautwandlungen zu erkennen, ist nicht vorhanden. Die eine Seite propagiert beispielsweise eine Indogermanische Ursprache dort, wo nie ein Volk diese künstlich erdachte Sprache gesprochen hat, die andere Seite versteift sich darauf, dass alle Sprachen Abwandlungen der heimischen Volkssprache sein müssen, dass nur über die eine, auserwählte Sprache die Wahrheit gefunden werden kann. So verliert man wichtige Tatsachen und einfache Gewissheiten, wie die der individuellen Lautbedeutungen, mit deren Hilfe man einzig und allein das Ziel, Sprache zu verstehen, zu erreichen vermag, ganz und gar aus dem Fokus. Da, wo Wörter uns ihren Sinn alleine durch ihr Aussprechen verraten, da wo wir Silben zum ersten Male hörten und sogleich deren wesenhaften Gehalt erahnten, genau dort wird uns auch bei tieferem Nachsinnen bewusst, dass es keine beliebige Aneinanderreihung von Vokalen und Konsonanten sein kann, die zu komplexen Begriffsstrukturen wurde, sondern dass eine bewegliche Methodik hinter dem steckt, was uns die Erschließung von Kraft und Sinn eines Wortes möglich macht. Es muss bereits dem Laut an sich eine charakteristische Gestalt innewohnen, eine Vielfalt an Eigenschaften und Wesenszügen.

Wer meine bisherigen Beiträge zum Wesen der Sprache gelesen und auf sich wirken lassen hat, dem wird mitunter klar geworden sein, dass Sprache ein Schlüssel zur Schöpfung ist, ein Weg den man mit äußeren Mitteln bis an eine bestimmte Stelle zurückverfolgen kann, den man aber erst durch geistiges Ahnen, durch weiteres Schauen, Vertiefen und Erfühlen wirklich ursächlich erfassen und anwenden kann. Mehrfach habe ich bereits dargelegt, dass Sprache anfänglich tiefes, inneres Empfinden zum Ausdruck brachte, dass sie die Bilder und Gefühle, die sich im Menschengeiste in bezug auf die Außenwelt zeichneten, klanglich, gar gesanglich einhüllte und ihnen ein Gewand gab um sie sichtbar werden zu lassen in der materiellen Welt. Sprache ist nichts Zufälliges, sie ist Gedankenausdruck, Dynamik und Schöpfung. Im Folgenden soll darauf eingegangen werden, wie ähnlich sich alle Sprachen werden, je weiter wir sie zurückverfolgen, es soll angedeutet werden, welche Bedeutungsvielfalt einzelnen Lauten zugesprochen werden muss und es soll damit eine Synthese in Aussicht gestellt werden, eine heilende Mitte zwischen den Extremen der heutigen Sprachforschungszweige. Dass es eine Ursprache gab, wird im Laufe der Abhandlung sich ganz natürlich jedem erschließen, der mit offenem Geiste und vernünftigem Denken das Aufgezeigte studiert. Dass diese Ursprache aber etwas gänzlich anderes darstellte, als es das frühe Altdeutsche, das Gotische, das Althebräische, Sanskrit oder ein Nahuatl es waren, soll dabei besonders unterstrichen werden. Jede Mundart ist einer gewissen Entartung verfallen, manche Sprachen sind ausgestorben, andere sind weiterhin lebendig und wandeln sich stetig, aber kein Idiom ist der Ursprache mehr wirklich nahe stehend. Warum das so ist, werde ich hoffentlich mithilfe agiler Beispiele verdeutlichen können, damit sich im Geiste ein bescheidene Ahnung entfalten kann, wie die Ursprache aufgebaut gewesen sein könnte und auf welchen Grundlagen die darauffolgende Sprachbildung und deren Entwicklung aufgebaut haben mag. Welche Rolle bei der Erforschung hin zu ursprachlichen Beziehungen jedoch unter anderem der deutschen Sprache zukommt, soll ganz außerordentlich betont werden. Ebenso soll eine erfühlbare Aussicht im Leser entstehen, ein Blick in die Zukunft, in den Prozess der Individualisierung alles Sprachlichen, aller Gebärde und aller lautlicher Äußerung. So wie die Fähigkeit der Sprache einst aus einer Einheit, einem Samenkorn heranreifte und so, wie sie sich differenziert hat, ebenso kann sie zukünftig einen Prozess darstellen, der zurück zum Ausdruck des Fühlens geht, doch aber hin zum Ausdruck eines wirklich individuellen Gefühls, eines wahrhaftigen Ich-Gefühls, einer eigenständigen Darstellung der Ich-Empfindung und somit hin zu einer sprachlichen Einigkeit, nicht aber zwangsläufig zu einer sprachlichen Einheit der Menschen. Ob dies nur ein Wunschtraum ist oder Teil eines lebhaften Entwicklungsganges, sei hier offen gelassen, denn nichts liegt mir ferner, als das hier dargelegte als Absolutismus zu preisen, als unabänderliche Wahrheit vor den Betrachter zu stellen. Das Aufgezeigte soll lediglich kundtun, wie Sprache einst funktioniert haben mag, wie sie zu dem geworden ist, was sie uns heute zeigt und wie sie sich folglich weiterentwickeln könnte. Ich werde beleuchten, wie ähnlich die Völker einst empfanden und wie demgemäß das Empfundene auch in gleicher oder zumindest ähnlicher Gestaltung zum Ausdruck gebracht worden ist, wie es sich jedoch nach und nach durch die räumliche Verteilung und die Zersplitterung der Menschheit auf der ganzen Welt langsam differenzierte und wie Gefühlsänderungen ebenfalls zu sprachlichen Verschiedenheiten führen mussten, zum Entstehen neuer Nationen und Mundarten. In diesem Sinne wird im Laufe der Schrift dem geneigten Leser lichthaft werden, dass alle Sprachen einen dekadenten Teil, eine korrumpierte Art eines Dialektes einer einzigen Ursprache darstellen. Um diese Ursprache auch nur ansatzweise erkennen und nachvollziehen zu können, bedarf es jedoch einer Auflösung der althergebrachten und dogmatisierten Ansichten, ein sich entfalten lassen neuer, regsamer Prozesse des Denkens und ein Begreifen der Gesamtheit des hier Folgenden.

Bei der Rückverfolgung der Sprachbildung ist vielen Gesichtspunkten achtsam gegenüberzutreten. Beschränken dürfen wir uns hierbei nicht etwa auf eine einzige Sprache, so wie viele Forscher, die beispielsweise meinen, Altdeutsch sei die Wurzel aller Sprachen. Was wir tun müssen ist herauszukristallisieren bzw. zu berücksichtigen, welche Sprache aus welcher anderen Sprache heraus, zu welcher Zeit der Entwicklung, sich entfaltete und welchen Einflüssen sie bei ihrer Bildung und Entwicklung ausgesetzt war, sowie die Frage, wann sie sich diesen Einflüssen beugte oder sich gegen solche zu Behaupten vermochte um selbst gleichsam Einfluss auf eine andere Sprache zu nehmen. Dies soll hier nicht ausführlich ausgearbeitet sondern nur angedeutet werden, hinlänglich bekannt sind die erwähnten Punkte jedem ernsthaften Sprachforscher, zu komplex würde sich eine solche Herangehensweise gestalten um hier abgebildet zu werden. Einschlägige Literatur ist in jeder Bibliothek oder im Internet aufzufinden. Was hier geschehen soll ist, die Essenzen dieser Forschung zu berücksichtigen und zu vertiefen. Wir gehen also von den ältesten sprachlichen Idiomen aus und werden viele Gemeinsamkeiten finden, die dank der findigen und aufwendigen Forschung durch die letzten Jahrhunderte hindurch, herausgearbeitet werden konnten. So sind wir in der Lage zu erkennen, wie alle Sprachen, sei es Hebräisch, Deutsch, Altindisch, Baskisch, Chinesisch, Nahuatl, die Osterinselsprache und andere, sich immer mehr aneinander angliedern, sich immer ähnlicher werden, umso weiter wir zurückgehen in der Entwicklungsgeschichte.

Grundlagen zum Verständnis der Sprache – einleitende Betrachtungen zur Lautforschung

Wie ich bereits in meinen bisherigen Kurzabhandlungen über Sprachentwicklung geschildert habe, war Sprache ursprünglich der tiefe seelische Ausdruck einer Befundnis, eines Eindruckes aus der Außenwelt, es war das Wiedergeben einer Empfindung. Ohne es heute noch bewusst zu wissen, spüren wir doch, dass eine solche Wahrheit tatsächlich immer noch Bestand hat. Gehe ich beispielsweise daher und trete einem beliebigen Mitmenschen kräftig in der Hintern, so wird er, egal in welchem Land er lebt, wohl seine Empfindungen über diese überraschende und für ihn wohl schmerzhafte Tat, gleichermaßen – zumindest aber sehr ähnlich – zum Ausdruck bringen, indem er Aaahhh oder Aua, Uuhhh oder Aauuuu schreit. Dass er mir womöglich als Reaktion ebenfalls eine Backpfeife verpassen wird oder mir das ein oder andere Schimpfwort offenbart, sei hier außen vor gelassen. Worauf es hier ankommt sind die eben genannten Lautausdrücke, die spontan, aufgrund einer plötzlich auftretenden Empfindung zum Ausdruck kommen und die, wie man sieht, in der Regel auf Vokalen beruhen. Die Empfindung des Schmerzes und der gleichzeitigen Überraschung, des Erstaunens, wird mit den Vokalen A und U, entweder für sich stehend oder im Zusammenspiel beider, zum Ausdruck gebracht. Erstaunt über meine Tat erkennt der Betroffene unmittelbar, was ihm widerfahren ist. Seine Erkenntnis beginnt folglich mit dem Staunen – und in diesem Beispiel, mit einem kleinen Schmerz. Das zu Beginn als Überschrift gegebene Zitat von Rudolf Steiner bekommt hiermit schon eine neue Ebene der Sinnhaftigkeit. Doch warum schreit der eine mehr Aaahhh, der andere mitunter nur Uuuuh und der nächste Aua? Grund hierfür ist die Tatsache, dass jeder Vokal nur der Ausdruck des individuellen, seelischen Empfindens ist und dieses ist bei jedem Menschen ein wenig verschieden. Dies möchte ich im Folgenden beschreiben.

Geniale Denker, wie z.B. Novalis und Fabre d’Olivet, brachten uns schon vor langer Zeit die Lehre der Bedeutungen einzelner Schriftzeichen nahe. Dank Rudolf Steiner wurden diese Erkenntnisse durch geistige Schau entscheidend vertieft. Hiernach ist es, wie eben geschildert wurde so, dass am Anfang das Staunen steht. Man stelle sich bildlich den in die stoffliche Schöpfung gestellten Menschen vor, der vor lauter Staunen, plötzlich in einer neuen, dichten materiellen Welt zu stehen, den Mund weit öffnete und verblüfft, sich wundernd, vor diesem Neuen stand. Ein langes Aaaaa mag dem damaligen Menschen entflossen sein. Doch, wie kann man dies näher beleuchten?

 Hierzu habe ich den Schritt unternommen, mir ein älteres, ursprünglicheres Alphabet zur Hand zu nehmen, als das Deutsche bzw. Lateinische es ist. Es handelt sich hierbei um das hebräische Alphabet. Verglichen habe ich es mit den von ihm abstammenden griechischen Alphabet, sowie dem Lateinischen und den Schriftzeichen der alten germanischen Runen. Gesucht habe ich hierbei nach allerlei Auslegungen der Buchstaben und nach den gegebenen Bedeutungen der Lettern in den Sprachen. Wie wir wissen heißt A im Hebräischen nicht einfach nur A sondern Aleph, im Griechischen Alpha. Wir erkennen, dass in den älteren Alphabeten also jeder Buchstabe bereits ein Wort darstellte. Was können wir daraus nun stichhaltiges schließen? Betrachten wollen wir zunächst die fünf Grundvokale, a, e, i, o und u. Auf weitere Vokalvarianten wie ä, ö, ü, die zusammengesetzt sind aus ae, oe, ue, sowie auf weitere Vokale und Laute anderer Sprachen soll hier zunächst nicht charakterisierend eingegangen werden, da auch diese sich jeweils aus den fünf Grundvokalen zusammensetzen und kennzeichnen lassen.

 Einblicke in die Lautlehre – Die Grundvokale

 A

 Im Hebräischen ist der Buchstabe A = Aleph. Das Wort Alef bezeichnet das Rind. Im Altindischen gibt es für die Begriffe Rind, Kuh und Erde einen identischen Begriff: Gu (im Altdeutschen hieß die Erde Gau, dies vergleiche man mit Kuh – siehe auch Englisch Cow). Das Rind und die Erde gehören hiernach eng zusammen. Die Kuh bearbeitet die Erde, nährt sich von ihr, versorgt durch ihre Ausscheidungen wiederum die Erde und trägt somit zu ihrem Erhalt bei, so wie die Erde gleichsam für den Erhalt der Kuh sorgt. Der Sprachforscher Fabre d’Olivet stellte seiner Zeit fest, dass der hebräische Laut Aleph, ähnlich dem daraus resultierendem Begriff aluf (Fürst), ursprünglich so viel bedeutete wie: Der Mensch als Beherrscher der Erde, der Mensch selbst als kollektive Einheit mit der Erde, der Fürst auf der Erde. Das A und die Begrifflichkeit des Fürsten, haben demnach nicht nur sprachlich, eine unverkennbare Beziehung zur Zahl Eins. Der Erst-e, im Englischen the First, sind mit dem Fürst-en tief verwurzelt. Der vorher geistige Mensch, der aus dem reinen Geiste in das Stoffliche herausgetreten war, sah sich wundernd auf der Erde um, er staunte über das Geschehene, über die Schöpfung, er war verblüfft, doch fühlte er sich trotz oder gerade wegen des neuen Umfeldes noch eins mit allem was er sah und was geschah und von nun an wandelte und waltete er auf dieser neuen Erde, als staunender Erster, als Fürst. Der Mensch als Erstgeborener, vor all den anderen Wesen – diese Betrachtung ist auch anwendbar auf die Evolutionslehre, doch dies soll uns hier nicht weiter beschäftigen.

 In der griechischen Sprache hingegen haben wir das Aleph abgewandelt zur Silbe Alpha. Die Griechen, das Volk der berühmten Philosophen, betrachteten das Alpha seinesgleichen als etwas Gewaltiges, als machtvollen Ausdruck einer Schöpfungstat. Nach Sokrates beginnt jede Philosophie, also die Liebe zur Weisheit, zur Erkenntnis, mit dem Erstaunen, mit der Verwunderung und der beinahe damit einhergehenden Erstarrung vor dem machtvollen Schöpfungsakt. Das Alpha drückt nach Sokrates also das Gewaltige aus. Was sagen nun die alten Mythen über die Runen dazu? Die erste Rune ist das ᚨ, gesprochen je nach Alter der Überlieferung entweder ansuz oder ase. Die Asen sind das Göttergeschlecht der nordischen Mythologie, asau ist der Asengott, was damals durch den Ausspruch asau wijadie Weihe des Asengottes, zur Geltung gebracht wurde. Ansuz stellt hingegen den vollendeten Menschen dar, was uns in die Nähe der hebräischen Aleph-Deutung bringt und was auch mit Rudolf Steiners Deutung über den Buchstaben A harmoniert.

 Wie oben kurz angeschnitten, drang das A ursprünglich beim Staunen, bei der Verwunderung aus der Seele heraus, der Ausdruck für den sich wundernden Menschen, wundernd über seine schöpferische, leibliche Vollendung, sein Hineinstellen in die materielle Welt und seine plötzliche, leibliche Zugehörigkeit zu dieser. Das A zeigt uns gleichsam – auch symbolisch, betrachtet man den Buchstaben, die Öffnung des Sprachorganismus, das Durchbrechen des Geistigen hin nach außen, das Ausatmen der Gottheit – wie die indische Mythologie anhand der Schöpfungsgeschichte durch den Atem Vishnu’s beschreibt – und somit die Schöpfung der materiellen Welt. Allen diesen Schilderungen ist entsprechend das Staunen über die gewaltige Schöpfungstat innewohnend und wir bemerken schon, wie der Ausdruck des Erstaunens, auch über unseren Tritt in den Hintern, bis in die heutige Zeit hinein, durch das A geschildert wird. In jedem Worte, indem ein A vorkommt, befindet sich also in einer gewissen Art und Weise auch die Empfindung des Erstaunens wieder. Der Mensch fühlt dies nicht mehr bewusst, er hat es verlernt. Dahin soll die Entwicklung nun wieder führen, zu einem Fühlen dessen, welche Rolle die einzelnen Laute in einem Wortgefüge innehaben.

 Unser Tritt in den Hintern hat nun außer dem Erstaunen und dem überrascht Sein über diese unziemliche Verhaltensweise, sehr zeitnah auch ein Schmerzempfinden verursacht, was sich verbindend mit der Verwunderung durch das Anfügen des U an den A-Laut zeigt. AU schreit der Betroffene. Verspürt man einen Schmerz, krümmt man oft seinen Körper und zieht das Gesicht zusammen zu einer Grimasse, die das Schmerzgefühl leicht erkennen lässt. So wie man dieses Zusammenziehen im Gesicht und anhand der Körperhaltung erkennen kann, so kann man das auch am wesenseigenen Ausdruck des U erkennen.

 U

 Das U als solches wie wir es kennen, kommt im hebräischen und im griechischen Alphabet nicht vor. Es ist aber inhärent in einem anderen Lautgefüge enthalten und zwar indem, welches wir heute im Deutschen als W kennen. In der altdeutschen und beispielsweise der heutigen englischen Sprache ist das W das Double-U, das Doppel-U und als solches ist es auch anzusehen. UU, auch oft VV, ist schon in der symbolischen Form eindeutig dem W zuzuordnen. Dass dieses W sich demnach aus der Intensivierung eines Gefühllautes, namentlich des U-Vokals bildete, ist einzusehen. Fabre d’Olivet beschreibt den hebräischen Laut ‏ו (waw) als den des Windes. Das Wehen, der Wind, man könnte es so wie es auch im Altdeutschen teilweise der Fall war Uuind und Uuehen schreiben, um zu veranschaulichen wie das W zustande gekommen ist. Der Wind kann kalt sein. Kälte ist etwas, was uns körperlich zusammenziehen lässt, ein plötzlicher Windstoß kann uns verschrecken, kann uns kalt erwischen. Das waw ist wie eine bewegliche Hülle, es ist etwas Dynamisches, Wehendes. Wollen wir uns nun jedoch der Deutung des U widmen.

Wenn ein mächtiger Wind bläst, dann werden wir uns der Größe, der Erhabenheit eines solchen Spektakels möglicherweise bewusst. Wir können spüren, wie gewaltig und machtvoll diese nicht sichtbare, im wahrsten Sinne des Wortes nicht fassbare, aber doch spürbare Kraft ist. In früheren Zeiten mag es durchaus so gewesen sein, dass diese unsichtbare Macht, wenn man ihr das erste Mal im Leben begegnete, aufgrund ihrer Unsichtbarkeit, quasi ihrer Geistigkeit, einem ein Angstgefühl einjagte, einem bewusst machte, wie klein man doch ist. Dazu pfeift der Wind – wir alle kennen das aus eigener Erfahrung – uns oft um die Ohren in einer Art Uuuuu-Geräusch, in einem Saus und Braus. Ein entsprechendes Uuuuu gibt der frierende Mensch von sich, wenn es draußen kalt ist. Man zieht sich dann in sich zusammen, möchte am liebsten, dass nirgendwo die Kälte an den Körper durchzudringen vermag. Man ist geneigt, sich vor der Kälte schützend, in sein eigenes Inneres zurückzuziehen. So ist es keine Überraschung, dass auch Rudolf Steiner das U beschrieb, als Empfindung des sich klein Fühlens, der Angst und Furcht, des sich erstarrt Fühlens, des Frierens, des Schmerzes, des sich Abschließens, aber auch des sich Zusammenziehens und des dagegen Drückens. Es drückt ferner etwas aus, was innerlich erkaltet, was versteift. Wir werden später unter anderem am Beispiel des Deutschen Wortes BAU nachvollziehen, warum das Wort so heißt und was jeder Buchstabe darin individuell zum Ausdruck befördert. Ich möchte hier sogleich den Hinweis geben, dass auch die Auslegungen und Bedeutungen der einzelnen Vokale und später der Konsonanten vielseitig und nicht einfältig zu betrachten sind. Sie umfassen, je nach Zusammenspiel mit anderen Lauten, immer eine individuelle, vielgestaltige Form des Empfindungsausdrucks. Falsch wäre es, jeden Buchstaben definieren zu wollen, also ihm festgelegte, engmaschige Grenzen zu setzen. Nur eine umschreibende Charakterisierung kann uns dahin bringen, die Zusammenhänge die sich uns eröffnen wollen, zu verstehen.

 Anhand dieser Eigenschaftssammlung können wir uns mit etwas Logik schon erklären, warum man möglicherweise nun Aua schreit oder Au, wenn man einen Tritt in der Hintern bekommt. Das durchdringende seelische Befinden, ausgelöst durch den Sinneseindruck, verleitet uns automatisch dazu, unsere Verwunderung und den in diesem Falle damit verbundenen Schmerz mit Au zur Geltung zu bringen.

Was sagt uns bislang Erschlossenes in bezug auf eine etwaige Ursprache? Zuallererst einmal können wir festhalten und überall beobachten, wie weltweit wohl dieselbe oder zumindest eine sehr gleichartig gestaltete Reaktion auf unseren Tritt in der Hintern geschehen wird. Kaum jemand wird, egal in welchem Lande, bei einem solchen Tritt Iiiiih oder Ooooh sagen oder gar Uiiii. Hieran können wir eine Gesetzmäßigkeit erkennen, die uns im weiteren Verlauf noch viel deutlicher vor Augen treten wird. Ein gleiches inneres Empfinden bewirkt eine gleichartige Benennung des Empfundenen nach außen. Etwas Verborgenes beginnt sich hier langsam zu entschleiern, das Geheimnis, warum überall verschiedene Sprachen gesprochen werden. Es wird seit langer Zeit überall auf der Welt anders empfunden, individueller empfunden als es in fernen Urzeiten der Fall war. Zu Zeiten der altindischen Hochkultur beispielsweise waren die Menschen in ihrer Individualität noch nicht annähernd so ausgeprägt wie heute. Die Sprachen der damaligen Zeit lagen noch viel näher zusammen als es heute der Fall ist. Wir werden darauf später noch eingehen. Wir bekommen somit langsam eine Ahnung, wie die Zusammenhänge einer einstigen Ursprache und deren Spaltung sich aneinanderreihen. So sprach Rudolf Steiner einst aus:

 „Nun, meine lieben Freunde, da muss man das Paradoxon aussprechen, dass es wirklich nur eine Sprache gibt. Es schaut zwar ganz besonders aus, wenn man das sagt, aber es gibt nur eine Sprache; nur sprechen diese Sprache eben keine Menschen.“

 O

Das O zu deuten, würden wir einzig seine Form betrachten, fällt nicht schwer. Es ist das Runde, bezeichnet einen Kreislauf, etwas was sich potenziell ausgleicht, was mitunter wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt. Aus dem Hebräischen stammend, hat das lateinische Alphabet das O aus dem Griechischen Omega übernommen. In der hebräischen Sprache war es der Laut ע (ajin), der ursprünglich durch einen Kreis mit einem Auge in der Mitte dargestellt worden ist. Dieses Symbol stand nach Fabre d’Olivet für die sich stetig erneuernde Intelligenz und ist demnach mehr als nur sinnbildlich mit dem Auge in Verbindung zu bringen und mit allem, was Bezug zu wirklichem Licht hat, was etwas ausstrahlt. Im Griechischen ist es zu Omega oder Omikron geworden und es blieb auch Sokrates bei dieser Sinngebung, allgemein hin sah er das O als das Runde, das Symbol für einen Kreislauf und den Abschluss sowie daraus sich ergebend einen Einschluss, eine Einbettung. Das O hat in sich ja etwas eingeschlossen, etwas abgegrenzt, es umfasst etwas.

 Auch bei den germanischen Runen finden wir eine analoge Deutung. (ōþalan, os, othil). Othala (ōþalan) bedeutet hiernach in etwa Grundbesitz. Im Gotischen gab es das sogenannte Odalsrecht, was den Besitz, die Heimat, folglich ebenso etwas Abgegrenztes, Eingeschlossenes bezeichnet. Hiervon stammt daneben auch die spätere Bezeichnung des Adels ab, also derer, die eigenes Land besaßen, die eigenen Grundbesitz hatten oder über einen eigenen Kreis verfügten.

Auch die geistigen Aspekte des Buchstabens O, die Rudolf Steiner offenlegt, decken sich mit den alten Überlieferungen absolut. Das O drückt etwas Umfassendes aus, es ist immer etwas, was in Sympathie eine Sache umfasst, etwas Rundes. Es stellt das Verständnisvolle dar, es ist ein mitfühlendes sich Stellen gegen etwas, was erstaunt. Es ist eine Weiterführung des A, des Verwunderns, aber auf eine reifere Art und Weise wenn man so will. Es bringt uns in ein intimeres, ein vertrauteres Verhältnis zudem, über was wir staunen. Hat man einmal eine Erfahrung gemacht, hat man in der Regel auch gleichsam Verständnis dafür gesammelt. So kann sich das A wandeln in ein O. Der Tritt in den Hintern, wenn er nicht zu intensiv ist, kann unter bestimmten Voraussetzungen auch ein Ooooh als zweite Lautreaktion nach dem anfänglichen Aaah-Schrei hervorrufen, wenn der Betroffene erkennt, dass es nur ein spaßiger, im Endeffekt schmerzfreier Tritt eines Freundes war. Er wird dann gegebenenfalls Verständnis aufbringen für den Scherz und bisweilen auch darüber lachen können. „Ooooh du warst das, ich hatte mich schon gewundert…“ – könnte solch eine Reaktion sein. Hier ist eine gewisse Einfühlung des Lesers in das Geschilderte gefragt.

Das O ist dementsprechend wie ein Verstehen, eine liebevolle Umarmung, bei der man ja die Arme um einen anderen herumschließt, zu begreifen. Es ist die goldene Mitte zwischen dem sich öffnenden A und dem sich verschließenden U. So sammeln sich im O Sympathie, Verständnis für die Geschehnisse der Welt, umfassendes Mitgefühl und Begreifen. Es ist das, was zunächst Erstaunen (A) hervorruft, z.B. gegen das sich Abschließende (U), was aber in Verständigkeit und Liebenswürdigkeit mündet.

Wir können anhand dieses Beispiels auch die Silbe OM (AUM) deuten. Das meditative OM ist die Mitte zwischen dem A und dem U, zwischen dem sich Öffnen und dem sich Verschließen. Das AUM erzeugt in seinem Ausspruch praktisch das O von selbst, da in der Mitte zwischen dem A und dem U das O von Natur aus zu finden ist. AOUM…. Man sagt nicht von ungefähr, dass die Meditation ein Zustand ist, der zwischen dem Einschlafen und dem Aufwachen, zwischen der Wachheit und der Schläfrigkeit liegt. Es ist die Ruhepause zwischen dem Einatmen und dem Ausatmen. Die alten Inder verstanden noch den Sprachorganismus und dieses tiefe Verständnis äußert sich unter anderem in der Silbe AUM. Auf weitere Charakterisierungsmöglichkeiten der Silbe AUM bin ich bereits in meinem kurzen Artikel „Über das Werden des Wortes“ eingegangen.

E

 Das lateinische E ist über das griechische Epsilon vom hebräischen ה (he) zu uns gekommen. Die Form des ursprünglich phönizischen Buchstaben () leitet sich, wie viele Sprachwissenschaftler vermuten, von der stilisierten Darstellung eines vor Schmerz oder Freude mit erhobenen Händen aufschreienden Menschen her ab, die sich aus dem proto-semitischen Symbol für E ergibt (). In dieser Gestik ist zu sehen, dass eine gewisse Sperrung nach außen hin versinnbildlicht wird. Es ist eine an-sich-haltende Geste. Das E wird mit der Verstandestätigkeit in Verbindung gebracht. So drückte sich ursprünglich das E aus, wenn der Mensch überlegte, wenn sein kritisches Denken angeregt war. Die Mimik des Mundes wird breit aber öffnet sich nur wenig; eventuell werden die Zähne sogar leicht gefletscht. Oft überbrücken Menschen, die beispielsweise eine Rede halten und kurz nachdenken, eine solche Denkpause mit einem Ehm, oder Eh (auch Äh [Aeh] gesprochen). Eine bildliche Vorstellungskraft ist von Vorteil um Gesagtes nachvollziehen zu können.

Das E bezeichnet da wo es auftritt etwas, was für den Mensch direkt spürbar ist, was ihm sozusagen zugefügt wird, was demnach in unmittelbarer Beziehung zu ihm geschieht, wogegen wir uns zu Behaupten haben. Im Ausspruch „Ey“ beispielsweise oder wenn wir „Etsch Betsch“ sagen, können wir das unter Umständen ein wenig nachfühlen. E kann sich in Feierlichkeit und Größe (wie im Worte Berg – auf das wir später noch eingehen werden) oder aber in Furcht und Abwehr (wie im Ausspruch Ey!!) wiederspiegeln. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die bisher beschriebenen und noch zu beschreibenden Eigenschaften eines jeden Buchstaben, notwendigerweise ihre verschiedenen Betrachtungsaspekte aufgrund ihrer großartigen Ausdehnungsfähigkeit haben. Die heute sinnliche Bedeutung manches Vokals, schwankt von Sprache zu Sprache, gar von Dialekt zu Dialekt ein wenig, schwankt vor allem, durch die verschiedenen Aspekte der Tongebung, der Lautwiedergabe. Ich möchte bewusst nicht auf eine wertende positiv-negativ Unterscheidung anspielen, sondern damit nur andeuten, dass die diversen Eigenschaften nicht als urteilend und absolut empfunden und interpretiert werden dürfen, sondern vielmehr, dass die Deutungsmöglichkeiten der Laute als polar sich gestaltende Gesichtspunkte aufzufassen sind, welche zwischen hell und dunkel, leicht und schwer, klar und dumpf, kurz und lang, hoch und tief, rein und befleckt usw. hin und her schwingen.

Im Runenalphabet können wir das E finden als ᛖ, gesprochen ehwaz, im Gotischen eyz, Althochdeutsch ieze, heute zu jetzt geworden. Die Ehe und das Ewige sind hier, wie wir vor allem am Begriff Jetzt sehen können, gegenwärtig. Die Ehe, gleichsam wie auch die Ewigkeit sind etwas Feierliches und Großes, sie können jedoch auch einschüchternd und furchterregend wirken und zu einer innerlichen Ehrfurcht bishin zur innerlichen Abkehr führen. Lautmalerisch, also symbolisch betrachtet, lässt das E inmitten seiner horizontalen Linien, die sich an die vertikale Grundlinie einfügen, erkennen, wie je eine Öffnung bestehen bleibt. Beim kleingeschriebenen Buchstaben e erkennen wir folglich sehr gut die Abgeschlossenheit und Abwehr im oberen Bereich sowie die darunter liegende Öffnung nach außen hin.

 I, i

 Das lateinische i stammt nach dem Wissenschaftsverständnis vom Hebräischen י (jod) ab. Nach kabbalistischen Überlieferungen ist jod der Urkonsonant von dem sich alle anderen Konsonanten ableiten, von dem sie quasi ein Abglanz sind. Das i steht in der Mitte, umringt von den anderen Vokalen, fest und geradlinig, ausgeglichen und schimmernd. Anklingend daran, ist es als Gleichnis für das Ich bin, der ich bin, für den Jahwe-Name, den unaussprechlichen Namen Gottes, für das wahre ICH, den göttlichen Funken, für den Christus zu sehen. Im Griechischen wurde das Lautsymbol zum iota. Nach Sokrates ist iota das Leichte, was geeignet ist, alles andere zu durchdringen. Es ist bei uns zu i geworden, es ist der Lichtvokal. Auch in unserem Alphabet gibt es das i noch in der Konsonantenform als J (jod). Das i drückt sich als inneres Erleben aus, als Leichtigkeit und Freude, kann jedoch andererseits auch den Ekel bezeichnen. Ein kleines Kind, welches sich intensiv freut, kreischt gerne mal einen langgezogenen Iiiiih Laut heraus, gleichsam tut dies der Mensch allerdings auch, wenn er sich vor etwas ekelt und vor Abscheu aufschreit. Das Iiiiih des Ekels oder des sich Sträubens, tönt sehr schrill und hoch an, durchdringt regelrecht alles, was ihm im Wege steht.

Es zeigt sich, dass diese, für manchen unerträgliche Tonhöhe, die durch den i-Laut zum Ausdruck gebracht wird, beinahe in der Lage dazu ist, das Trommelfell zum Platzen zu bringen. Gleichartiges bewirkt das Sonnenlicht, wenn man mit direkt in die Sonne schaut. Es verbrennt dem Betrachter regelrecht die Augen, die Intensität der Sonnenstrahlen lässt ihn erblinden und stürzt ihn damit in die Dunkelheit. Das Schauen von reinem Licht, ist für den Menschen sinnlich nicht möglich, er kann nur einen Abglanz der wahren Herrlichkeit unmittelbar über das Auge wahrnehmen, ohne Schaden davon zu tragen. Ein zu blitzartiger und durchdringender Lichteinfluss ist demnach nicht unbedingt förderlich, sondern die Ausgewogenheit zwischen den beiden äußersten Ausprägungen der Wirksamkeiten erweckt gesunde Reifwerdung. Das Licht ist Leben, kann aber auch den Tod bedeuten. Im Ausdehnungsbereich des i liegt demnach sowohl Lebensschöpfung und die reine Kraft der Läuterung, als auch Zerfall und Auflösung, das Streben nach Einheit einerseits, das Drängen hin zur Auflösung auf der anderen Seite. Anhand dieses Bildnisses können wir wieder einsehen, dass jedem Vokal aufgrund seiner Spannweite mehrfache Deutungsmöglichkeiten und Charakterzüge zukommen und dass sich die Wesenhaftigkeit und Individualität eines Lauts in beide Richtungen hin entfalten kann.

 

Rudolf Steiner bezeichnete das i als Ausdruck für die Selbstbehauptung, für die Bejahung, wie man diese im Wort JA (ia) mitzuteilen pflegt. Auch er benennt es als das Leichte, Lichte (siehe Leicht, Licht, beides Light im Englischen). In Lichtbegriffen rund um die Welt ist das i enthalten. In der Runenschrift ist es das ᛇ, das Ihwa, dem die Ähnlichkeit zu Jahwe, zum Ich schon innewohnt. Es ist das Geradlinige, das Zielstrebige und Hinweisende, das wie ein Sonnenstrahl direkt auf etwas Wirkende, uns Erhellende, was wir als heilig empfinden können. Es besitzt eine reine Ausstrahlung und klingt geradlinig nach außen.

Fortsetzung folgt

 

Oliver Heinl Hude, den 19.09.2013

www.die-philosophie-des-lebens.de

03. Oktober 2013 von Christa Jasinski
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Vom Wesen der Pflanzen Teil 5

Waage

Waagschalen haben eine tiefe symbolische Bedeutung. Es geht hier um Ausgewogenheit und Harmonie. Waage ist das Zeichen der Androgynität. Waageenergie hat zwei Seiten. Einerseits ist sie in der Lage Gutes und Böse zu erkennen, also zu trennen, zum Anderen kann diese Energie jedoch auch dabei helfen, diese Trennung wieder aufzuheben und beides in Harmonie zueinander zu führen. Die christliche Figur der „Maria“ – egal, ob es sich um die Mutter Jesus handelt, oder um Maria von Magdala – wird sehr gut mit der Waage-Energie symbolisiert. Und deshalb wird diese Figur in der Kunst auch fast immer im Blau des Himmels, bzw. des Saphires gewandet – mit rosa oder blassgrünen Akzenten, die den Waagefarben entsprechen. Waage ist eine recht sanfte und weiche Energie. Sie gibt allen Möglichkeiten ihren Raum. Menschen, die nicht ausgeglichen sind, sollten sich ein wenig mehr mit dieser Energie umgeben. Und auch wenn Menschen, die normalerweise in ihrer Mitte sind,durch irgendein Ereignis aus ihrer Mitte geworfen werden, können sie sich mit Hilfe dieser Energie wieder ausgleichen.

Da die Waage, wie der Stier, von der Venus beherrscht wird, scheinen sich manche Grundtendenzen dieser Energien zu ähneln und doch unterscheiden sie sich ganz klar. Während die Venusenergie des Stieres sehr erdverbunden ist, ist die Venusenergie der Waage ein regelrechter Luftikus und, wie schon gesagt, nach allen Seiten und für alles offen.

Direkte Waagepflanzen zu finden ist nicht einfach, weil die Waageenergie sich nicht gerne zuordnen lässt – Waage lässt ja alles gelten. Viele rechnen das Getreide dazu, weil es der Venus zugeordnet wird, aber das Getreide ist viel zu erdverbunden, als dass es der luftigen Waage wirklich entsprechen würde. Die erdverbundene Venus-Energie Stier entspricht dem Getreide deutlich besser.

Das Gleiche gilt für die Bäume. Eindeutig zuordnen kann man der Waage keinen Baum. Auch wenn die Pappel zum Beispiel zu dem Luftzeichen passen würde, so entspricht sie doch viel besser der leichteren Zwillingsenergie.

Bei den Blumen kann man eher etwas finden, das zur harmonischen Waageenergie passt. Hyazinthen zum Beispiel, die einen recht ausgleichenden Duft versprühen und in den Waagefarben blau und rosa erscheinen.

Hyazinthe_zps204df7f8 Hyazinthe

Das gleiche gilt auch für die Hortensien, die ja ebenfalls in den Waagefarben blühen.

Garten Weden 09 004 Hortensie

Auch die blaue Glockenblume hat viel Waageenergie.

Glockenblume Glockenblume

Da die ausgleichenden Nieren dieser Energie entsprechen, kann man alle Bohnenkerne, die den Nieren ja schon äußerlich sehr ähnlich sehen, der Waage zurechnen. Bohnenschalentee – so wussten es schon unsere Vorfahren- ist ein sehr wirksames Mittel bei Nierenerkrankungen.

Ackerschachtelhalm (Zinnkraut) hat ebenfalls viel Waage-Energie. Zum einen, weil er sich durch Sporen (Luft) verbreitet und zum Anderen, weil seine Inhaltsstoffe auf den gesamten Körper harmonisierend wirken.Und er wirkt äußerst wohltuend auf die Nieren. Durch seinen hohen Gehalt an Kieselsäure, Kalzium, Kalium, Magnesium und vielen anderen Spurenelementen wirkt Zinnkraut harntreibend, blutreinigend und kann Übersäuerungen des Körpers vorbeugen, was der Harmonisierung des gesamten Körpers entgegen kommt. Keine andere Pflanze gleicht derartig aus wie das Zinnkraut.

ackerschachtelhalm4 Ackerschachtelhalm (Zinnkraut)

In der Tierwelt rechnet man die Eidechsen und andere kleine Reptilien zu den Waagetieren.

Eidechse-1_zps4a403190 Eidechse

An Steinen sind es Saphir und Jade, die der Waageenergie entsprechen.

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Vom Klang her entsprechen der Ton A und die Frequenz von 221,23 der Waageenergie.

Bei den Bachblüten rechnet man Walnut und White Chestnut zu dieser Energie.

 

 Skorpion

Im Gegesatz zu der, auf Harmonie ausgerichteten und sehr sanften, Waageenergie ist die Energie des Skorpions enorm kräftig. Die Energie dieses Zeichens ist so stark, dass sie überwältigen kann. Wer sie jedoch auf eine positive, erfüllende Weise benutzt, der kann mit dieser Energie Großes leisten.

Stichworte dieser Energie sind: Kraft, Macht, Intuition, das Zielgerichtete und die Gründlichkeit. Wenn wir diese Energie schöpferisch nutzen, erreichen wir enorm viel, weil sie äußere, materielle Kraft – reine Energie (!) – mit starker intuitiver Macht verbindet. Aber sie sollte stets mit Bedacht eingesetzt werden, weil sie, wenn sie im Negativen verwendet wird, auch viel zerstören kann. Skorpion steht für die Macht der Triebe, aber auch für das Ausloten der Seele bis in die Tiefe.

Der Skorpion unterliegt dem Pluto und Pluto erhielt nicht umsonst den Namen des Gottes der Unterwelt. Vergänglichkeit, tiefgehende Wandlungen, die Macht des psychischen Potenzials, aber auch Machtmissbrauch und Manipulation: All dies sind Sinnbilder für die Energie des Pluto. Es ist ein Energieprinzip mit vielschichtigen Seiten. Pluto fordert dazu auf, sich auch der dunklen Seiten der Materie bewusst zu werden. Er ist ein Symbol für den ewigen Kreislauf von Werden, Sein und Vergehen.

Mit der Energie des Skorpions schuf der Mensch die Atombombe. Andererseits jedoch können wir weder Wandel noch Transformation erreichen, ohne die positiv genutzte, intuitive Macht und Kraft des Skorpions. So hat eben alles zwei Seiten.

Im Bereich der Farben entsprechen dunkle, intensive Rot- und Mahagonietöne dieser Energie. Die Farbe des Holzes des Mahagoniebaumes zeigt so auch ganz klar, dass man diesen dem Skorpion zuordnen kann.

Blumen mit außergewöhnlichen Blütenformen entsprechen der Energie des Skorpion. So gehören Blumen wie das Geißblatt, Rhododendren, Azaleen und auch Geranien zu den Skorpion-Pflanzen.

Rhododendron2 Rhododendron

Auch Aloe und Katzenminze passen sehr gut zu dieser Energie.

In der Tierwelt zählt man neben dem Skorpion, der dieser Energie den Namen gab, alle Käfer und auch die meisten Insekten zu den Skorpion-Tieren.

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Im Bereich des Körpers sind es die Sexualorgane, die dem Skorpion entsprechen. Und hier bekommt man auch am intensivsten mit, was passiert, wenn die Skorpionenergie positiv benutzt wird, oder wenn sie missbraucht wird. Zum einen spielt die Energie der Sexualorgane eine sehr große Rolle, wenn zwei Menschen eine weitere Seele einladen, um hier zu inkarnieren – eine gemeinsame großartige Schöpfung entsteht.

Zum Anderen wird sie in unserer Gesellschaft missbraucht, um diese Schöpfungsenergie auf einen reinen Trieb zu beschränken und aus ursprünglichen Schöpfern Marionetten zu machen, die den einzigen Sinn in der Partnerschaft auf sexuellem Gebiet sehen. Aber es gibt noch einen weiteren Missbrauch. Viele mystisch angehauchte Menschen glauben, dass sie über eine Sexualmagie so etwas wie Androgynität erreichen. Das funktioniert jedoch nicht. Alle magischen Praktiken sind dazu angetan, uns noch tiefer in der Materie kristallisieren zu lassen,als das wirklich Schöpferische in uns zu erkennen. Solche Praktiken funktionieren durch eine negative Anwendung der Skorpion-Energie.

Im Reich der Steine entsprechen die schillernden Opale der Skorpion-Energie.

Bei den Tönen ist es das Cis, das man dem Skorpion zuordnen kann und die Frequenz von 140,25

Holly, Cherry-Plum, Rock-Water, Pine und Mustard sind Bachblüten, die diese Energie unterstützen.

Christa Jasinski

Fortsetzung folgt

Fotos von Heike Seifert, Oxana Dehner und Marie-Luise Stettler

03. Oktober 2013 von Christa Jasinski
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