Die Erweckung der Kastanie
Aufsteigende Wasserfälle in herabflutendem Licht;
ein sprühender Regen von Frühlingsgeistern.
Was hat die Welt sich bloß gedacht
mich in diesen rauschend Farbentraum zu schicken?
Wes` Antlitz soll ich staunend schauen?
Die Helle, die durch Wolken bricht
versendet strahlend ihren Segen;
und wie der Tag entwich der Nacht
darf ich, ERWACHT, Undinen in der Blätterpracht
erblicken.
Und wie sie schaffend in das Laub die frohe Botschaft bauen:
Es ist nun nimmer Winter nicht,
drum tanzen wir den alten Staub
ins Sternenlicht hinaus; die Bäume aber voll Entzücken
mochten Stamm, Ast und Zweige regen
und Dich durch unser Lied in ihre Welt entrücken.
Schau hin, hör zu, verschaffe Dir ein Herzensbild –
denn ohne dem wirst Du es nie begreifen,
daß wir die Kommunion im Morgentau
als Perlen in die Zwischenräume legen,
die die Bäume sich dann überstreifen.
Im Wachstum entfalten,
blühen und reifen
und hingebungsvoll ersterben
vermagst Du Weisheit Dir von deinem Selbst erwerben.
Dieser Tropfen aus der Sonne nennt sich Aurora Morgenlicht
In Demut knie ich vor Dir, erkenne eine andre SichtTraum gab
und was sich bisher kleidet wie Verzicht wird mir die größte Wonne.
Castanea
Baumesschwester
In Deinem zukünftigen Blütenschaum
feiert der Kosmos schon Sylvester!
Deiner Zeit vorausgeeilt im Traum gab ich meinen Worten noch
den letzten Schliff, hab noch gefeilt
und weiß es doch:
E Arda almarea!
(Die Erde sei gesegnet)
Ich bin, Dank Euch, dem Christ in mir begegnet.
von Stefan Teltzrow
© by Thunderelfinn