Das erste Anastasia-Festival in Deutschland 2014

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Als Iris auf dem Siedlungsgründertreffen im letzten Jahr ihre Idee von einem großen Festival vorstellte und sich eine Vorbereitungsgruppe dafür bildete, freute ich mich darüber. Was jedoch daraus entstanden ist, ging weit über meine Vorstellungen hinaus. Ich gehe davon aus, dass aus dem Festival für die Deutsche Anastasia-Bewegung ein riesiger Schub hervor ging.

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Normalerweise gehöre ich zu den Menschen, die niemals auf Festivals gehen und große Menschenansammlungen meiden. Trotzdem zog es mich dorthin und obwohl so viele Menschen zusammen kamen, war die Atmosphäre völlig anders, als die der üblichen Großveranstaltungen. Das Festival strahlte insgesamt Ruhe, Gelassenheit, Liebe und Wärme aus. Auch wenn es einmal kurz Probleme gab, weil Menschen, die an der Organisation beteiligt waren, fast über ihre Grenzen hinaus belastet waren, hatte das keinerlei Beeinflussung auf die friedliche Gesamtstimmung.

Überall sah ich leuchtende und fröhliche Gesichter – das Festival war von Liebe getragen.

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Der Ort

Iris suchte ganz bewusst die Burg Ludwigstein für dieses Festival aus. Die Burg liegt in der Mitte Deutschlands und sie ist das geistige Zentrum vieler Wandervogel-, Pfadfinder- und anderer Jugendbünde. Ich finde die Wahl dieses Ortes als sehr gelungen für das erste deutsche Anastasia-Festival.

Freitag

Eingeleitet wurde das Fest am Freitagabend mit einem gemeinsamen Singen draußen auf dem Festplatz um ein Feuer herum und Barden spielten auf. „Wenn einer alleine träumt, ist es nur ein Traum – wenn viele gemeinsam träumen, dann ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit!“ Mit diesem Lied eröffnete Iris den Abend und immer mehr Menschen stimmten ein. Das Lied zeigt auf, dass wir gemeinsam viel mehr schaffen, als wenn einer alleine etwas macht. Allerdings denke ich, dass es nicht nur ein Traum ist, wenn einer alleine träumt, denn Anastasia hat damals alleine geträumt, als sie ihren Traum ins Morphofeld setzte und es blieb nicht nur bei einem Traum – es wird immer mehr zur neuen Wirklichkeit. Ohne den Traum einer einzelnen Frau, hätte es dieses Festival nicht gegeben. Es hat sicher damit zu tun, wie hoch unsere persönliche Schöpferkraft ist.

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Nach dem Singen tanzten wir verschiedene Volkstänze. Nach Solvejgs Vorstellungen und einigen Übungsrunden klappte es immer besser. Freude machten die Tänze, bei denen immer wieder die Partner gewechselt wurden. Hier war recht viel Flexibilität gefragt, denn jeder Partner tanzt ein wenig anders. Bei so vielen Menschen waren die Runden zwangsläufig sehr groß und sie kamen immer wieder einmal ins Stocken. Dass der Festplatz dabei von Runde zu Runde matschiger wurde schien niemanden zu stören – die Freude überwog alles. Ich habe übrigens noch nie so viele tanzbereite Männer erlebt, wie an den beiden Abenden beim Volkstanz.

Nach dem Tanz zogen alle in den Festsaal, wo Eloas, der Barde, mit seinem Minneprogramm „Pilgerreise“ auftrat. Ein sehr leiser und zum Denken anregender Programmpunkt zum Auftakt des Festival.

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Samstag

Der Samstag war gefüllt mit vielen Vorträgen und Seminaren. Das Angebot war riesig: Vorstellungen zukünftiger Siedlungen, natürliche Geburt, Wildkräuterführungen und -Vorrtäge, Rhythmik, Harfe und Herzenslieder, Pendeln, Räuchern, fließendes Geld, Elementale und vieles mehr. Thomas von Wedenland gab ein kleines Konzert und Felix bot einen Raum, sich mittels Poesie einem zukünftigen Liebsten vorzustellen.

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Der Höhepunkt des Samstags war der Festabend, der wieder mit Volkstänzen eingeleitet wurde, wie am Abend zuvor. Anschließend ehrte Iris einige Menschen für das, was sie für die Anastasia-Bewegung in Deutschland schon getan haben. Im Festsaal fand nun ein „Sängerwettstreit“ statt. Dabei hing es nicht darum, den oder die Beste heraus zu finden, sondern darum, wer das nächste Scheit so auf’s Feuer legt, dass es zu noch höherer und tieferer Glut angefacht werden kann. Außerplanmäßig leiteten diesen „Wettstreit“ zwei ganz junge Sängerinnen ein, die sich erst morgens dazu entschieden hatten und extra für den Abend ein Lied komponierten, das sie mit der Gitarre begleiteten. Anschließend sangen Männer und Frauen ihre Lieder, die schon erfahrene Barden sind. Dieser Abend hat mir besonders gut gefallen, denn so unterschiedlich die Barden sind, so unterschiedlich sind auch ihre Lieder. Es war ein bunter Reigen musikalischer Gedichte, angefangen von den ganz besinnlichen Texten, bis hin zu fröhlichen Mitsingliedern. Stefan Rädler  – „Estephan, der Barde“ – animierte, mit dem von Felix gedichteten Baumlied „Jedem Weibe seine Eibe, jedem Manne seine Tanne…“ alle Götter und Göttinnen im Saal dazu, lauthals mitzusingen. Leider begann der Sängerwettstreit so spät, dass ich ihn nicht ganz bis zum Schluss erleben konnte, weil ich vor Müdigkeit fast umkippte.

Sonntag

Auch der Sonntag war bis zum Mittag voller Termine und wer wollte, konnte nun wieder bei all den Angeboten aus dem Vollen schöpfen.

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Außerhalb der Vorträge und Seminare wurde an allen Tagen ebenfalls viel geboten. Rund um den Festplatz gab es Stände, an denen man Obst, Gemüse, Säfte und Honig erwerben konnte, die auf den Landsitzen gewachsen sind und auch viele schöne Dinge, die mit viel Liebe handwerklich hergestellt wurden. Es gab Informationen über die einzelnen Landsitzprojekte und -Siedlungen und Angebote, handwerklich einiges zu erlernen. So bot Dieter Korbflechten an, Johannes zeigte, wie man ohne Motor auf alte Weise drechseln kann, die Männer von Weda-Elysia dengelten Sensen und zeigten, wie man ganz leicht Baumstämme entrinden kann und ihre Frauen sponnen Garne, sowohl mit dem Spinnrad, als auch mit der Handspindel.

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Es gab viele Menschen, die es schwer hatten, sich für eins der nebeneinander stattfindenden Angebote zu entscheiden. Bei so vielen Menschen, war ein so reichhaltiges Angebot aber angebracht, denn die Schwerpunkte eines jeden Teilnehmers liegen in anderen Bereichen.

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Unser neues Netzwerk – Band 9

Nach dem Mittagessen standen noch zwei sehr wichtige Termine auf dem Programm. Sie waren so wichtig, dass es keinen weiteren Programmpunkte nebenher gab. Joshua stellte vor, was er schon beim Siedlungsgründertreffen vor einem Jahr angekündigt und im Laufe des Jahres in vielen Arbeitsstunden verwirklicht hatte: Unser neues Netzwerk! Hier können sich ab sofort alle Menschen, Gruppen, Vereine, Veranstaltungen usw. vernetzen, die in irgendeiner Form mit der Anastasia-Bewegung zu tun haben. Als Joshua das Netzwerk erstellte und einen Namen dafür suchte, dachte er daran, dass Anastasia ja einmal sagte, dass die Menschen gemeinsam den Band 9 erstellen werden. Dieses Netzwerk ist eine Plattform, auf der wir all unsere Erfahrungen austauschen, auf der wir Gedichte und Lieder vorstellen und auf der wir alles rund um die Anastasia-Bewegung öffentlich machen können: Unser Band 9! Deshalb nannte er dieses Netzwerk auch Band 9. Ihr findet es hier: http://band9.de/

Die Linde

Zum Abschluss kamen alle Teilnehmer noch einmal zu einem Abschlusskreis zusammen. „Wenn einer alleine träumt…“ sangen wir noch einmal und gingen anschließend an eine vorbestimmte Stelle, wo wir eine Linde pflanzten. Diejenigen, die nicht am Ausheben des Pflanzlochs und am Pflanzen beteiligt waren, sangen Lieder mit Inhalten rund um die Landsitze. Da die Linde noch voller Laub war und die Pflanze jetzt ihre Kraft in die Wurzelung stecken muss, entnahmen die Menschen, die schon einen Landsitz haben, dem Baum das Laub. Jeder der Anwesenden erhielt eins der Blätter als Andenken an diese Pflanzaktion. Diese Linde soll ein Zeichen setzen und wachsen, wie die Anastasia-Bewegung in Deutschland – ein schöner Abschluss für solch ein gelungenes und aufbauendes Fest.

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Festival im nächsten Jahr

Iris lud jedoch noch diejenigen ein, die bereit sind, das nächste Festival, das zur nächsten Sommersonnenwende im Goldenen Grabow stattfinden wird, mit vorzubereiten. Hier konnten auch diejenigen sich melden, die ein paar der wenigen Schwachstellen in der Organisation und Durchführung des Festivals gefunden hatten und diese beim nächsten Festival besser machen möchten.

Ausblick

Ingesamt war das erste große Anastasia-Festival Deutschlands sehr gelungen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele solch großer Veranstaltungen gibt, bei denen eine derartige Harmonie und so viel Liebe vorherrscht. Ich habe mich vom ersten Augenblick an wohlgefühlt und das ging mir durchs gesamte Festival so.

Zwei Punkte würde ich persönlich ändern:

1. Die Bezeichnung Festival. Ich würde es lieber mit dem deutschen Begriff Anastasia- Festspiele bezeichnen.

2. Dem Bereich „Partner finden“ würde ich einen größeren Raum einräumen. Die Volkstänze und Bardenabende waren sehr schön und ich möchte sie nicht missen. Doch Anastasia weist in ihren Büchern immer wieder darauf hin, welch große Bedeutung Feste zum Kennenlernen einer Göttin oder eines Gottes haben. Dazu reichen verschiedenfarbige Namensschilder nicht aus. Meiner Ansicht nach, sollte dem Partnerfinden ein ganzer Abend gewidmet werden, an dem entsprechende Spiele stattfinden können und an dem auch Raum für Gespräche bleibt. Felix hat am Sonntag vor dem Festabend etwas angeboten, dass mit „Poesie“ ausgeschrieben war. Ich denke, es war vielen nicht ganz klar, dass er damit etwas anbot, das dem Kennenlernen durch Gedichte, wie es Anastasia in den Büchern beschreibt, nahe kommt. Entsprechend wenig besucht war diese Poesiestunde, die jedoch inhaltlich sehr schön war. Mit selbst geschriebenen Gedichten kann ein Schöpfer viel über sich offenbaren. Eine Stunde ist jedoch dafür viel zu wenig. Deshalb ist es sicher beim nächsten Festival sehr sinnvoll an einem der Abende zwei Programmpunkte anzubieten: ein Konzert für die Menschen, die ihren Gott oder ihre Göttin schon gefunden haben und ein Kennenlernfest für die Menschen, die ihren Gott oder ihre Göttin noch suchen. Aus dieser Überlegung heraus haben sich beim Abschlussgespräch auch schon Menschen gefunden, die solch einen Abend fürs nächste Jahr vorbereiten.

Dank

Ich bedanke mich bei allen, die an der Vorbereitung des Festivals aktiv beteiligt waren, die den Überblick bei so vielen Menschen behielten, die dafür gesorgt haben, dass so viele Menschen übernachten konnten, dass für alle ein vegetarisches – veganes oder rohköstliches Essen gereicht wurde, die dafür sorgten, dass so es viele unterschiedliche Angebote gab und die das Rahmenprogramm organisierten. Ich bedanke mich bei all den Anbietern der vielen Programmpunkte, bei Solveijg, die uns zum Tanzen brachte und bei den Barden, deren Gesänge ein Höhepunkt des Festes war. Und zu guter Letzt geht mein Dank an Iris als die Seele des Festes!

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Christa Jasinski

 

29. Oktober 2014 von Christa Jasinski
Kategorien: Rund um den Familienlandsitz | 6 Kommentare

Kommentare (6)

  1. Danke dir

  2. Liebe Christa,
    ich habe deinen Vortrag zu den Morpho…… Feldern noch mehrmals gelesen
    und ich fühle, ja sie hat recht, so kann ich es verstehen.
    Danke!
    Herzlichen Dank auch für den schönen Bericht.
    Als ich nach Hause kam und gefragt wurde, wie das Anastasia Fest war, habe ich
    spontan geantwortet:
    Ich war zum ersten Mal im Leben auf einem richtigen Fest.
    Liebe Grüße und vielen,vielen, vielen Dank!
    Elke

  3. Einfach toll…ich will von Herzen mitmachen….aber zuerst muss ich einigermaßen wieder Gesund werden. Vielleicht komm ich schon im Februar mal vorbei…

  4. Was für eine schöne Zusammenfassung! Vielen Dank!

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