Trauer – oder doch nicht?

Christa und Alf 008

Es war Herbst und an der Zeit, sich vom Zweig zu lösen,
der es im Frühling geboren und im Sommer ernährt hat,
und dem es gedient hat mit all dem, was ein Blatt zu geben hat.

Genau im richtigen Augenblick überließ es sich dem freien Fall.
Es konnte fliegen und tanzen und wurde getragen
und landete ganz von selbst in Artemisias Armen.

Dort ruht es nun, gehalten in der machtvollen Mütterlichkeit der Erde,
bis der Winter vorbei ist und es den Baum auf andere Weise nähren kann,
so dass ein neues Blatt geboren wird.
Die Reise der Wandlung geht weiter.

Ich trauere um meinen Mann auch wenn für ihn keine Trauer sein soll. Er fehlt mir einfach zu sehr.

Sonne

09. Dezember 2013 von Christa Jasinski
Kategorien: Allgemein | 17 Kommentare

Kommentare (17)

  1. Liebe Christa,

    schöne Worte. Auch wir werden Alf und seine Art, die Dinge auf den Punkt zu bringen, vermissen.
    Möge er die Liebe, die er durch Dich empfangen hat als gute Erinnerung mit auf die Reise zur nächsten Inkarnation nehmen. Da hat er angenehmes und unbeschwertes Reisegepäck.
    Dir viel Kraft, nun das Leben ohne Kamerad weiter zu meistern.
    Wir denken an Dich.

    Sigrid und Michael

  2. Ich umarme Dich, liebe Christa und bin in Gedanken bei Dir.
    Alf wünsche ich eine gute Reise und ich habe für ihn an diversen Orten eine Kerze angezündet.

  3. Auf Christas Wunsch stelle ich die Mail auch hier ins Blog:

    Liebe Christa,
    ist Dir eigentlich damals beim Lesen augfallen, dass Alf einen Platz in „Weda-Elysia – Fahrt ins Paradies“ hat? Zu der Zeit, als wir das Kapitel schrieben, hat Maik viel in Alfs Forum gelesen und hat seine Art zu schreiben immer sehr geschätzt. Außerdem wußte Maik, dass Alf wohl mal Schmied gelernt hatte. So war Dein Mann tatsächlich das Vorbild für den in der Geschichte beschrieben Alfons. Und so lebt er also auch in der Vision von Weda Elysia weiter.

    Aus Weda Elysia – Fahrt ins Paradies, 3. Kapitel „Synchronizitäten“

    „»Gut gesprochen, Hannes!«, ertönte es auf einmal hinter mir. Ich fuhr herum. Ich war so vertieft in Hannes‘ Erzählung gewesen, dass ich den Mann, der jetzt schon fast an der Tür der Schmiede war, nicht habe kommen hören.

    »Ah, Alfons!«, schmunzelte Hannes. Der vitale, vielleicht 60‐jährige Mann reichte mir die Hand und Hannes stellte uns vor: »Alfons, dass ist Marks Freund. Er schaut sich hier ein bisschen um. Setz dich doch einen Moment!« Alfons setzte sich und legte zwei Metallstücke, die vielleicht zu einem Gartengerät gehörten, auf den Tisch. »Eigentlich wollte ich dir ein bisschen helfen, aber anscheinend habt ihr gerade ein interessantes Thema am Wickel?«, sprach Alfons und schaute mich an.
    »Ja, wie ist es denn nun hier bei euch? Es wird ja, wie ich inzwischen mitbekommen habe, auch oft von den Büchern über Anastasia und so gesprochen. Was hat es damit auf sich, befolgt Ihr all das, was in den Büchern steht?« Alfons dachte eine ganze Weile nach, dann sprach er sehr ruhig und klar: »Die Aussagen in den Büchern haben auf viele Menschen eine große Wirkung, sie berühren ihr Herz. Es bringt eine in allen Menschen keimende Sehnsucht zum Klingen. So, als ob ein Funke den Lufthauch der Freiheit aufnimmt und zu dem kleinen Flämmchen wird, der das Herz erwärmt. Anastasia schildert in klaren Bildern, wozu der Mensch fähig ist und welche Möglichkeiten ihm offenstehen. Sie hält keine Moralpredigten oder droht mit Vergeltung bei Nichtbeachtung, sondern spricht von der Heimat für jeden Menschen hier auf Erden, von der Familie, von den glücklichen Kindern, die im Raum der Liebe geboren werden. Sie zeigt auf, wie es mit einfachen Mitteln möglich ist, das Paradies hier und jetzt zu erschaffen. Ihre Worte sind kein Dogma, keine Religion, keine Gebote, sondern sie fordern uns auf, selbst über unser bisheriges Leben nachzudenken und die Früchte der technokratischen Lebensweise zu prüfen. Einige ihrer Aussagen sind speziell für die jetzige russische Mentalität ausgelegt, andere haben allgemeine Gültigkeit. Wir prüfen, erproben und vervollkommnen ihre Ratschläge immer und immer weiter. Würden wir alte Zeiten getreu wiederbeleben, würden wir die gleichen Erfahrungen wieder machen. Wir erschaffen etwas Neues mit den Erfahrungen, die unsere Seelen im letzten Zeitalter gemacht haben und die sie jetzt als Schatz mit einbringen. Wir vervollkommnen unseren Lebensraum für uns und unsere Nachkommen. Die Familienlandsitze bilden dabei die Grundlage. Unsere Kinder werden diesen Raum der Liebe weiter vervollkommnen und dies auch ihren Kindern ermöglichen.«

    Alfons sah mich an und bemerkte, dass ich ihm kaum folgen konnte. Ich war dennoch fasziniert und sehr berührt von seinen Ausführungen. »Lies, wenn Du magst, die Bücher. Lies sie mit dem Herzen, aber auch mit deinem wachen Verstand. Überprüfe und probiere das, was Du liest, aus. Dann können wir uns gerne noch mal darüber unterhalten. So, jetzt muss ich aber los, ich komme später zum Helfen wieder.« Alfons verabschiedete sich und lief mit federnden Schritten den Weg zur Siedlung.“

  4. Das finde ich auch wunderbar, was Aruna schrieb. So lebt Alf bereits in der Zukunft weiter. Da müssen wir erst mal hinkommen….und wir lassen uns dabei nicht unterkriegen, da wir ja EWIG sind!!!!

  5. Sehr schönes Bild von Alf. Danke Christa.

  6. Hallo Christa,

    Wenn du die Trauer so fühlst, will ich dich ermutigen, ehrlich zu sein, und diese zuzulassen, zu verarbeiten, auch wenn der Verstand oder sonstirgendwas etwas anderes sagt.
    LG
    Frieder

  7. Liebe Christa,
    ich mache mir schon seit ein paar Tagen Gedanken über das Wort „Trauer“ und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß es etwas mit „Trauen“ zu tun hat. Einfach Trauen in das, was ist und was geschieht und sich selbst zu-trauen, mit eigenen Kräften das zu meistern, was als Nächstes ansteht. So sollte es zumindest sein.
    Das, was wir landläufig unter Trauer verstehen, hat wenig damit zu tun, sondern eher mit Angst, Festhalten und Selbstmitleid. Dazu paßt die schwarze Kleidung, die die meisten Menschen hierzulande tragen in dieser Phase, die wenig von froher Zuversicht zeugt.
    So wünsche ich Dir von Herzen, daß Du in all den Dingen, die jetzt für Dich anstehen, Dich selbst und Deinen Lebenssinn nie aus dem Augen verlierst und ihn, zwar mit ein wenig anderen Voraussetzungen, aber dennoch mit Zuversicht und Mut in den stärkenden Fluß des Lebens angehst.
    In Liebe und Verbundenheit
    Heike

    • Das Herkunftslexikon schreibt zu trauern:
      Das Verb mhd. truren, ahd. truren (niederl. treuren ist aus dem Dt. entlehnt) ist wahrscheinliche verwandt mit got. druisan »fallen«, aengl. dreosan »[nieder]fallen und aengl. drusian »sinken; matt, kraftlos werden». Seine eigentliche Bedeutung wäre demnach etwa »den Kopf sinken lassen« oder »die Augen niederschlagen« als typische Trauergebärde des Menschen. Zu >trauern< stellen sich das Adjektiv traurig »von Trauer erfüllt, betrübt; betrüblich, schmerzlich; jämmerlich« (mhd. trurec, ahd. trurac und das Substantiv Trauer »seelischer Schmerz über einen Verlust oder ein Unglück« (mhd. trure), das in zahlreichen Zusammensetzungen erscheint.

      • Es hatte schon seinen Grund, Marie-Luise, daß ich „Trauern“ mal auf eine weniger traurige Weise dargestellt habe. Es sollte einfach einen anderen Gedankengang aktivieren und nicht immer stur in eine Richtung blicken lassen.
        Mal abgesehen davon, daß ich nicht glaube, daß es „seelischen“ Schmerz gibt. Seele IST einfach, sie hat keine Schmerzen. Das, was Schmerzen erleidet, ist der Körper, welcher auch immer.
        Nichts für ungut. 🙂

      • Im Vergleich dazu trauen:
        Das gemeingerm. Verb mhd. truwen, ahd. tru[w]en, got. trauan, engl. to trow, schwed. tro gehört im Sinne von »fest werden« zu der unter treu behandelten Wortgruppe. Aus dem ursprünglichen Wortgebrach im Sinne von »glauben, hoffen, zutrauen« entwickelte sich die Bedeutung »Vertrauen schenken« aus reflexivem »sich zutrauen« die Bedeutung »wagen«. Seit dem 13. Jh. bedeutet das Verb auch »ehelich verbinden«, ursprünglich »dem Manne zur Frau geben«. Diese Bedeutung hat sich aus »anvertrauen« entwickelt.

        treu:
        Die heutige Form geht auf mhd. triuwe zurück, das im 14. Jh. neben gleichbedeutendes mhd. getriuwe, ahd. gitriuwi (daraus nhd. getreu) trat. Vgl. aus anderen germ. Sprachen got. triggws »treu, zuverlässig«, aengl. [ge]triewe »treu, ehrlich« (engl. true »treu, wahr, richtig, echt«) und schwed. trygg »sicher, getrost«. Außergerm. ist z.B. lit. drutas »stark, fest, dick« verwandt. Die Wortgruppe gehört zu dem unter Teer dargestellten idg. deru »Eiche, Baum«, zu dem auch unter Trost (eigentlich »[innere] Festigkeit«) und trauen (eigentlich »fest werden«) behandelten Wörter gehören.
        Das Adjektiv >treutreu< gebildet ist Treue (mhd. triuwe, ahd. triuwa, got. triggwa, niederl. trouw, aengl. treow, dazu im Ablaut die nord. Sippe von schwed. tro »Treue, Glauben»)

        • Liebe Christa,

          ich trauere nicht weil ich dem Glauben folge,dass der Tod eine Geburt und die Geburt ein Sterben ist.

          Alfons wird seinen Weg schon machen. Da bin ich mir sicher.

          Dir Christa wünsche ich viel Kraft für Deine Zukunft.

          Und zum Thema Trauer. Das was Heike mit Trauen geschrieben hat, gefällt mir sehr. Sich zu Trauen hat etwas aufbauendes etwas leichtes an sich.

          Alles Liebe

          Thomas

          • Ich möchte den Menschen sehen, der nicht traurig ist, wenn ein geliebter Mensch, mit dem man knapp 25 Jahre lang auf innigste Weise in Liebe verbunden war, die Dimension wechselt und damit sich aus diesem Leben verabschiedet.

            Und ich finde die Trauer auch wichtig – nicht für den Gegangenen, der braucht sie nicht, aber für mich selber, weil es mit dem Loslösen von diesem Menschen etwas zu tun hat.
            Trauer hat nach meiner Sicht nichts damit zu tun in Schwarz rumzulaufen und ständig zu weinen (ich habe nicht einen Tag schwarz getragen und erstaunlich wenig geweint).
            Ich konnte Alf sehr schnell loslassen. Trotzdem fehlt er mir. Das bedeutet nicht, dass ich nicht längst angefangen hätte, mir meine Zukunft alleine zu gestalten. Es sind in den letzten Tagen enorm viele Dinge bei mir passiert, die mir immer wieder Gänsehaut bereitet haben – sehr schöne Ereignisse waren das, die regelrecht auf mich einstürmten. Meine Verbindung zu Alf ist durch den Tod ja nicht abgebrochen.

            Mir geht es inzwischen wieder sehr gut, denn in jedem Ende liegt ein Neuanfang.

          • „ich trauere nicht weil ich dem Glauben folge,dass der Tod eine Geburt und die Geburt ein Sterben ist.“

            Nix da Sterben – Transformation scheint mir der richtigere Begriff zu sein.
            Unsere Ur-Essenz wandelt nur die Form und den Ort.
            Und wenn lieber Besuch abreist ist man ja auch traurig. Aber nur, wenn er wirklich lieb war! Alles andere ist zwar ein Konzept aber funktioniert meinem Ermessen nach eher für den Verstand aber nicht 100 %-ig aus dem Fühlen heraus.

  8. Liebe Christa,
    ich habe auch nirgendwo geschrieben, daß Du nicht trauern sollst. Mir ist sehr bewußt, daß das dazugehört, um ein Gehen zu bewältigen.
    Ich wollte Dir nur mal einen etwas anderen lieben Gedanken mit auf den Weg geben, der aber anscheinend nicht so ganz verstanden wird. Ich hatte den Berg mal von einer anderen Seite bestiegen.
    Schade, daß das so gelaufen ist, denn ich hatte nicht vor, hier dieses sehr ernste Thema zu zerlegen.
    Liebe Grüße
    Heike

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