Fortschritt und Entwicklung

Willi

Aus: Willis wahre Weisheiten

Ich lese gerade ein Buch über die Aufgaben der Menschen.

Da wir ein neues Zeitalter betreten, seien wir fortschrittlicher geworden steht da und wir hätten uns enorm entwickelt. So ein Erkenntnisfortschritt soll ja für eine tolle Entwicklung sorgen, sagt mein Freund, ein Pfarrer, auch immer. Je weiter ich allerdings fortschreite und mich dabei auch noch entwickle, desto verlorener finde ich mich bereits schon nach einigen Kilometern! Da muss ich dann nachdenken, wie weit ich mich noch entwickeln und fortschreiten soll und wo das aufhören wird. Mein Freund, der Pfarrer meint dazu immer, ich sei nur zu faul, mich vollends fortschrittlich zu entwickeln; ich sei zu verwickelt in mir selbst und eher rückschrittlich. Ja, heißt denn Religio nicht Rück-Besinnung? Wie kann ich mich vorbesinnen oder von mir fortschreiten? Haben wir also tatsächlich die menschliche Aufgabe des Fortschritts und der Entwicklung, wohin und zu was auch immer? Außerdem bin ich gerne religiös…

Mein anderer Freund, der Adi, meinte heute, man muss sich einer Aufgabe voll und ganz hingeben, weil es sonst nichts bringt, außer vielleicht nur ein paar Euro. Und wenn man sich für den Fortschritt und die Entwicklung entscheidet, müsse man eben in einer Vollendung dieser Tätigkeit nachgehen. Der scheint einiges zu wissen. Und wie der sich immer auszudrücken weiß. Aber, wenn ich bereits in einer Vollendung bin – – warum soll ich mich dann noch entwickeln und davon fortschreiten? Und wie geht so eine fortschreitende Tätigkeit? Alle reden davon, aber keiner sagt mir, wie er das macht.

Bevor ich mich auf so eine dubiose Aufgabe einlasse, schaue ich erst einmal zu, wie das die Anderen so machen. Natürlich, der Adi mault, dass ich immer zuerst nur zusehe und nicht selber in die Gänge komme, dass er diese Aufgabe nicht auch noch für mich machen könne. Es reiche ihm, mich zum Freund zu haben. Das ist ja wirklich lieb von ihm – aber ich glaube, ich bleibe lieber doch in mir verwickelt, bleibe in mir zuhause und schaue zu, wie andere sich ineinander verwickeln.

 

Was da zum Beispiel im Namen des Fortschritts alles vorgeschlagen wird, das lässt mir die Haare zu Berge stehen. Vor allem, wenn es um die angebliche Klimaerwärmung geht. Da möchte man riesige Sonnenschirme im All bauen, um einen Teil der Sonnenstrahlung zu reflektieren, wie einmal ein Optikprofessor der Uni Arizona meinte. Oder der Vorschlag des holländischen Chemie-Nobel-Preisträger Paul Crutzen vom Max-Planck-Institut in Mainz: Wenn man Schwefeldioxid-Teilchen in der äußeren Erdatmosphäre ausstreue, dass diese das Sonnenlicht und damit Wärme ins All reflektieren. Hierbei handelt es sich um ein stechend riechendes und hochgiftiges farbloses Gas, das bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen, wie Kohle und Erdöl entsteht. Die „Idee“ dazu kam ihm während des Vulkanausbruch des Pinatubo auf den Philippinen, als durch den Ascheregen die Sonne verdunkelt wurde und die Temperaturen um 0,5 Grad gesunken sind. Aha. Logisch. Super! Also, die angebliche Erderwärmung entsteht, weil wir unsere Umwelt mit Abgasen dieser Richtung verseuchen, deshalb müssen wir Umweltbewusster werden. Und um die Erde zu retten, muss man demnach noch viel mehr Schwefeldioxid in die Erdatmosphäre streuen, was dann ja ein Mehrfahren und eine Mehrverdreckung geradezu befürworten würde.

Wo haben diese Nobelpreisträger studiert? Den Teufel mit dem Belzebub austreiben?

Es ist dramatisch mit dem menschlichen Ideenreichtum geworden. Es sind Dramatiker am Werk und Dichter – Ozonlochdichter. Goethe und Schiller rotieren bereits in ihren Gräbern. Oh Herr, gib ihnen Hirn oder lasse sie Hohlraumversiegeln, aber ihnen nicht freie Gewalt, uns alle in der Globalverdummung zu vergasen!

Was muss man uns denn noch mehr sagen, um endlich zu begreifen, dass wir verschaukelt werden und dafür auch noch horrende Steuern abdrücken müssen, wodurch man uns zu vergiften trachtet? Letztlich drücken wir uns noch selber ab und die Erde kann endlich ohne die, von Nobel preisgegebenen Geistesakrobaten, alleine durchs All vor sich hinstinken.

Euer Willi

10. April 2013 von Christa Jasinski
Kategorien: Satire | Schreibe einen Kommentar

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