Die Welt – nur einen Gedanken weit entfernt
Wenn wir wählen könnten, dann würden wir den Sonnenuntergang betrachten, oder alten Sagen lauschen, oder Kuchen backen. Wir meinen aber, wir können nicht wählen, und darum machen wir alles andere. Warum eigentlich?
Wir fühlen uns so wichtig, dass wir 45 Stunden in der Woche bei unverzichtbaren Tätigkeiten verbringen. Wir gehen beispielsweise der Forschung, der Entwicklung oder dem Marketing von Produkten nach. Wenn wir erfolgreich sind, verkauft unsere Firma mehr als die andere. In der anderen Firma sitzen aber Leute, die dasselbe tun wie wir… das bedeutet, es wird sich gegenseitig steigern. Und die Konsumenten, sie kaufen immer mehr, aber wozu?
Wenn Sie in einem Amt tätig sind: Wieso gibt es heute mehr Beamte als vor zwanzig Jahren? Müssen heute mehr Gesetze eingehalten, Gebühren eingetrieben, Reglemente befolgt, Kosten geschätzt und berechnet und Steuern veranschlagt werden? Klare Antwort: Ja. Aber wozu? Und welchen Sinn macht es, wenn die Politiker heute genau dasselbe diskutieren wie vor fünfzig Jahren, nämlich ob die Budgetzahlen erhöht oder noch weiter erhöht werden sollen?
Budgetzahlen, die von uns irgendwann beglichen werden sollen, und zwischenzeitlich von Banken abgedeckt werden. Die Banken schieben die Zahlen von links nach rechts und behaupten dann, es sei bezahlt, und wir hätten eine Schuld. Wirklich? Was ist das eigentlich, so eine Schuld? Hat das schon irgendwer gesehen, in Realität? Ist das nicht vielmehr etwas, das die Banken konstruieren? Klar, aber wozu?
Um es noch deutlicher zu machen, betrachten wir eine Gesellschaft von außen: In Südamerika, genauer in Brasilien, wird Urwald durch Brand gerodet, es verbrennen zehntausende Hektar Busch und Wald mit allen darin befindlichen Lebewesen, es werden eine Zeit lang Rinder darauf gemästet, bis das Land verkarstet ist und man zur nächsten Brandrodung weiter zieht. Es wäre so einfach, auf diesen Flächen eine Vielfalt an Früchte tragenden Bäumen fortzupflanzen, Gemüse in Terrassen anzubauen und von diesen ganzjährig zu ernten. Wieso macht man solche Fehler, die für uns von außen nur zu deutlich erkennbar sind?
Der Angestellte könnte zu hause bei seiner Familie bleiben. Der Konsument könnte erkennen, dass Autos, Häuser, Stereoanlagen, TVs, Einrichtungen, Urlaube, Maschinen, Werkzeuge, Schuhe, Kleider, Schmuck, Bettdecken, Haushaltsgeräte größtenteils überflüssig sind. Der Beamte könnte darüber lachen, wie die Bevölkerung mit immer mehr Formularen malträtiert wird, und nicht mehr an diesem Spielchen teilnehmen. Der Politiker könnte einen entsprechenden Entscheid fällen – und die nächsten fünfzig Jahre zu hause bleiben. Der Banker könnte all seinen Kunden deren irreale Schuld vergeben. Aber wieso tun sie es nicht?
Es hat damit zu tun, dass sich alle am Anderen orientieren. Wir sind darauf getrimmt, immer mehr aufzunehmen – und uns immer weniger zu erinnern. Wir wurden darauf getrimmt in der Schule immer nur das zu lernen, was offiziell beschlossen wurde. Dass ein Kind selber weiß, was es lernen soll, und sich vehement dafür interessiert, das haben wir schlicht vergessen! Und den Rest des Lebens nehmen wir auf, was uns die vereinheitlichten TV- und Radiosender erzählen, welche nur ein paar Eliten gehören, und die Magazine und Zeitungen, in welchen nur gedruckt wird, was die Spielregeln besagen.
Aber auch im Internet, für die gegenteilige Klientel, gibt es seltsam perfekt gemachte Youtube-Videos, die dazu aufrufen, einer der vielen Organisationen beizutreten und seine Energie dafür abzugeben – Hauptsache nicht selber denken! Wir haben es so weit vergessen, wie man selber denkt, dass jemand, der nicht das nachplappert, was in den Videos ständig wiederholt wird, mindestens suspekt ist – Betrachten wir doch einmal, wie es funktioniert, das Selber Denken:
Bewusstsein dient der Organisation von Materie. Beispielsweise ist ein Mensch, wenn er stirbt, vorher noch bei Bewusstsein – und nachher nicht mehr. Sein Körper zerfällt in die Bestandteile, die das Bewusstsein zuvor noch zusammengehalten hat. Dieses Bewusstsein ist es, was wahrnimmt, was denkt und lenkt – und bei jedem Menschen verschieden ist.
Dieses Bewusstsein erweitert sich mit jedem Gedanken, den Du annimmst, den Du nicht verwirfst, den Du denkst. Das ist Kreativität, und die Kreativität erweitert Dein Bewusstsein spürbar täglich – wenn Du kreativ bist. Die meisten Menschen sind jedoch eher wenig kreativ, sie tragen nichts zu einer Erweiterung bei. Und das ist es eben, was uns einschränkt, die Orientierung am Mainstream – auf den wir getrimmt wurden und von dem wir mehr und mehr unterhalten, unten gehalten werden. Siehst Du es?
Der Durchschnittsmensch schaut, ob es einen Gedanken schon gibt, und getraut sich erst dann, diesen zu denken. Der Ausnahmemensch denkt jeden Gedanken – und wird von den Wächtern des Durchschnittsgedankens niedergemacht, weil sie Angst haben vor dieser Art der Gedanken, die das kollektive Bewusstsein mit erweitern. Eigentlich wären wir alle Genies… jeder Einzelne von uns, doch wir fürchten uns noch zu sehr vor uns selbst. Darum denken wir nur kollektiv, und verwerfen und verachten alles andere. So ist es…
Dabei wäre es so einfach. Es braucht nur einen Entscheid: Die eigenen Gedanken zu denken. Fortan wird sich das Bewusstsein erweitern, wir werden zu hause bleiben, aus der Fülle schöpfen, in Frieden leben. Nichts ist so, wie es die Öffentlichkeit uns weismacht, weder die Versorgung mit Energie, für Häuser, für Autos, noch das lineare Bankkonto, das eine hirnrissige Idee ist, mit Schulden, die es nicht gibt, oder das Verhältnis der Menschen untereinander, das von Unterdrückern und Unterdrückten dominiert wird, anstatt von freien, gleichgestellten Menschen – so viele Konstruktionen sind dermaßen falsch, dass es einem kreativen Denker die Haare aufstellt!
Die Welt, wie wir sie uns wünschen, ist bloß einen Gedanken weit entfernt…
Mike S. Krischker
http://freiheitsforum.ch/
Guter Artikel, aber ein kategorischer Widerspruch.
Stereoanlagen überflüssig???
Ich bin gern in der Natur, gehe gern in ein Konzert – allerdings in nur ganz ausgesuchte, wegen der Preise. Ein Kriterium: Qualität. Ich binein Musikfan durch und durch und besitze haufenweise Platten aus vielen Genren und genieße die ohne Ende seit Jahren. Musik hat mein Leben geprägt. Außerdem habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht und gestalte Plattencover. Ich liebe das ohne Ende. Und da soll ich auf eine Steroanlage verzichten? vergiß es!!!!!!
– miraculix
Danke für diesen Artikel, habe gelesen udn so viele neue Gedanken entwickelt.
Michael, ich kann Deine Sichtweise verstehen.
Ich glaube aber auch, wenn wir wirklich frei denken, was wirklich absolute Ausnahme? ist ( kann ich auch nicht), dann .., vielleicht hört sich das jetzt naiv an, ist es auch , mag sein, aber vielleicht brauchen wir die Stereoanlage nicht, weil wir die Musik hören, die Musik ist überall vorhanden, wir müssen sie nur wahrnehmen können.
Die Musikergenies haben diese Gabe auch gehabt, sie sahen die Musik, spürten sie, übertrugen es für die Menschen ,die die Musik nicht hören könnten.
Naja – Musik „innerlich“ zu hören, oder sie mit den Ohren wahrzunehmen, sind zweierlei Dinge. Das Beste ist für mich allerdings die Musik direkt auf den Instrumenten gespielt zu hören – ja – besser noch, dazwischen zu stehen. Ich habe viele Jahre in einem Chor für klassische Musik gesungen. Unmittelbar vor uns das Orchester. So etwas ist eine gigantische Erfahrung – ein Baden in Klängen. Das gleiche gilt, wenn ein Musiker im Orchester spielt. CDs sind zwar auch sehr schön, aber es ist eben eine Konserve. Trotzdem möchte ich meinen CD-Player auch nicht missen.:-)
Guten Morgen,
Sie haben mich zurück auf die Erde geholt, lächel..,
manchmal schwebe ich in den Wolken.
Mein Player ist für mich auch eine schöne Erfindung, besonders im Auto.
Ich glaube aber wirklich,dass die Musik im Äter schon vorhanden ist, wie alle Ideen die uns angeblich spontan einfallen.
Meine Freundin ist Malerin, wenn sie malt, dann ist sie wie in einer anderen Welt, sie vergisst alles um sich herum und dann entstehen die schönsten Bilder.
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