Mein Garten im September
Der September ist der Monat, in dem die Menschen schon immer Gottes Fülle in der Natur feierten. Das Erntedankfest ist keine Erfindung der Kirchen. Solange sich der Mensch als Teil einer göttlichen Schöpfung begreift, wird er das, was uns Gottes Natur alles bietet, auch gebührend anerkennen. Dies gilt vor allem dann, wenn sich der Mensch als eingebunden in den Naturkreislauf erfährt und sich auch dem Naturkreislauf entsprechend ernährt. Der Abschluss der Ernte bietet darum immer Anlass zu Dank und Feier. Wer schöpft schließlich nicht gerne aus dem vollen?
Das „Fest der Fülle“ wurde stets zur Herbst-Tages-und-Nachtgleiche gefeiert. Ich mache das, indem ich im Garten einen Steinhaufen anlege, den ich mit allen möglichen Blumen, Kräutern, Äpfeln usw. schmücke. Dabei bedanke ich mich bei allen Pflanzendevas für ihre Unterstützung während des Pflanzenjahres. Wer keinen eigenen Garten hat, kann das auch sonst irgendwo in der Natur machen. Es kommt viel zu selten vor, dass sich Menschen bei den Devas bedanken. Am schönsten ist es, wenn man das mit Freunden macht und anschließend gemeinsam feiert. Wenn das Wetter mitspielt am besten gleich bei dem aufgeschichteten Steinhaufen in der freien Natur. Vielleicht als letztes Picknick im Jahr? Jeder kann ja etwas zum Essen und Trinken mitbringen. So zeigt man noch einmal die ganze Fülle, die die Natur uns schenkt und singt und tanzt dazu.
Nach der Ernte ist es gut, wenn man dem Boden etwas von dem zurück gibt, was die Pflanzen ihm entnommen haben. Ich mache das zwar den ganzen Frühling und Sommer über durch mulchen, aber im Spätsommer gebe ich ihm noch ein Extraschmankerl, indem ich Gründüngungspflanzen säe, die mit ihren Knöllchen an den Wurzeln den Boden mit Stickstoff anreichern. Auf diese Weise bleibt auch der Boden bis in den Winter hinein stets bedeckt.
Ich sorge bereits jetzt für das kommende Jahr und pflanze Knoblauchzehen. Die Zehen werden im Abstand von circa 10 cm und 5-7 cm tief in die feuchte Erde gesteckt. Der Knoblauch überwintert ohne Schaden zu nehmen im Boden. Bis Mitte September säe ich noch Feldsalat, Spinat oder Löffelkraut.
Frühblüher setzt man ebenfalls am besten Anfang September: Sie bilden im noch warmen Boden bis zum Winter neue Wurzeln und starten dann ohne Verzögerung in die nächste Saison. Ab September kann man nun auch neue Blumenzwiebeln pflanzen, wenn man noch welche benötigt.
Das Saatgut fürs nächste Jahr sollte nun ebenfalls den Pflanzen entnommen werden, wenn man sich nicht darauf verlassen will, dass sie sich von selber wieder aussäen. Ich fahre hier meist zweigleisig: Ich lasse einen Großteil der Samen einfach dran und hoffe, dass sie dann im Frühling keimen. Bei den meisten Pflanzen klappt das sehr gut. Zusätzlich entnehme ich eine geringe Menge an Samen, die ich eintüte und fürs nächste Jahr weg lege.
Das Farbenspiel der Herbstblüher verleiht dem Garten nun eine völlig andere Ausstrahlung. Sie laufen jetzt zur Höchstform auf und bescheren prächtige Beete. Dahlien, Cosmeen und Herbstastern blühen um die Wette und auch der Phlox blüht noch recht prächtig. Die Nachtkerzen leuchten bis in den Abend hinein.
Wir können nun die nicht mehr so heiße Spätsommersonne aufnehmen und die große Vielfalt an frischen Obst und Gemüse im Garten genießen.
Christa Jasinski
Hallo, ganz toller Artikel. Super zum Lesen!
Mein Garten ist etwas ein Problem… ich denke ich mache was beim Düngen falsch. Ich überlege jetzt auf Düngeanlagen umzusteigen… Lg
Liebe Sigrid, was verstehen Sie unter Düngeanlagen?
Kompost und Pflanzenjauche reichen normalerweise aus. Wer Pferde hat oder Jemanden mit Pferden kannt, der ist noch besser dran: Im Herbst Pferdemist geholt. ihn bis zum Frühling reifen lassen und dann in die Beete – besser kann man garnicht düngen.
Liebe Grüße
Christa