Mein Garten im Mai
In diesem Monat hole ich schon eine ganze Menge aus meinem Garten. In erster Linie sind es immer noch die Wildkräuter wie Bärlauch, Brennnesseln, Giersch, Löwenzahn, Gänseblümchen und Vieles mehr.
Die Salatköpfe im Gewächshaus sind groß genug zum ernten, aber auch vom Schnittsalat im Freiland kann ich schon Blätter abschneiden. Die Blätter vom wachsenden Kohlrabi, Blüten und Blätter vom Meerrettich
und vom schier unermüdlichen Sibirischen Kohl wandern ebenso in die Salatschüssel.
Das erste Fruchtige ist erntereif: der Rhabarber – obwohl der ja eigentlich kein Obst ist, sondern zu den Knöterichgewächsen zählt.
In diesem Jahr wächst der Giersch wieder völlig wild alles zu. Anastasia sagte in einem der Bücher, dass die Menschen in wedischen Zeiten in der Lage waren, alleine durch ihre Gedanken Wildkräuter im Zaum zu halten. Ich habe das des Öfteren versucht und es klappte auch hin und wieder – bei anderen Wildkräutern als dem Giersch. Beim Giersch komme ich damit nicht weiter, weil ich den Giersch als erstes Fühlingsgemüse ja gerne mag und ihn auch immer wieder ernte – ich kann ihn also nicht einfach ignorieren, damit er weg bleibt. Zum „Dank“ dafür, wächst er alles zu, was ihm unterkommt, denn ich freue mich ja über sein Dasein. Den Spagat zwischen „wachs mir nicht alles zu“ und „erfreu mich im Frühling mit deinem Blättern“ habe ich noch nicht geschafft. Aber vielleicht kommt es ja noch. Mein derzeitiger Versuch dazu: Ich habe ihn an den meisten Stellen oberhalb des Bodens großflächig abgeschnitten, dicke Pappe darauf gelegt und auf die Pappe eine recht dicke Heuschicht gelegt – so bekommt er kein Licht mehr. Nun mache ich immer, wenn ich etwas pflanzen will, ein Loch in die Pappe, um dort in den Boden eine Jungpflanze zu setzen. An anderen Stellen ignoriere ich den Giersch, bis auf einen kleinen Bereich am Gartenzaun, an dem ich meinen Bedarf an diesem Wildgemüse decke. Mal sehen, ob es klappt.
So langsam wächst auch mein Staudenvorgarten wieder üppig zu. Es wird nicht mehr lange dauern, bis dort die sommerliche Blumenfülle erscheint, auf die ich mich Jahr für Jahr erneut freue.
Mein Stück Blumenwiese ist schon bunt und schön. Es ist mir immer eine Freude, all die Insekten zu beobachten, die die Fülle dieses kleinen Fleckchens Wiese annehmen.
Vor zwei Jahren bekam mein Mann einen Hornissenkasten geschenkt. Wir hatten in dem Jahr davor sehr viele Wespennester, die wir nicht weg machen wollten. Allerdings konnten wir im Garten keinen Obstsalat oder keinen Kuchen mehr essen, denn die Wespen ließen es nicht zu. Der Bekannte, der meinem Mann den Hornissenkasten schenkte, machte dies nun mit der Begründung, dass Hornissen für Wespen gefährlich sind und Wespen deshalb die Umgebung von Hornissen meiden. Hornissen hingegen belästigen den Menschen nicht, wenn er im Garten genüsslich etwas Süßes verspeist.
Im letzten Jahr ging keine einzige Hornisse in den Kasten – er wurde nicht angenommen. Wir hatten jedoch Geduld und warteten und siehe da, seit ein paar Tagen sehe ich verstärkt Hornissen um den Kasten herum fliegen und sie gehen auch hinein. Jetzt warten wir einmal ab, ob sich die Aussagen unseres Bekannten bewahrheiten.
Auch unser Starenkasten im Kirschbaum ist, wie in jedem Jahr, wieder bewohnt. Lebt eine Starenfamilie im Kirschbaum, die Junge ausbrütet, dann verteidigt sie ihr Revier. Das Männchen verscheucht die anderen Stare, die sich sonst in ganzen Scharen über einen Kirschbaum hermachen, der reife Kirschen hat. Diesen Tipp bekam ich einmal von einer Freundin, nachdem sich in einem Frühsommer eine riesige Schar Stare über unseren Kirschbaum hermachten und in kürzester Zeit alle Kirschen plünderten, die dort reiften. Dabei fiel die Hälfte der Kirschen angepickt auf den Boden. Für uns blieb in dem Jahr keine einzige Kirsche übrig. Wir hatten einen Kirschbaum der sehr viele Früchte trug und mussten uns Kirschen im Laden kaufen, wenn wir welche essen wollten.
Nachdem wir diesen Tipp bekamen, hängten wir im Folgejahr den Starenkasten auf. Und es klappte tatsächlich. Flogen fremde Stare auf den Kirschbaum, dann verscheuchte das Männchen sie sofort – der Kirschbaum war sein Revier und nicht das der fremden Stare. Mit einem Starenpärchen und den anderen Vögeln im Garten können wir die Fülle an Früchten gerne teilen. Für die anderen Stare tut es mir allerdings Leid. Es gibt ja leider in Feld und Flur kaum noch Obstbäume, an denen sie sich laben können.
Einen wunderschönen Mai wünscht Ihnen
Christa Jasinski
Der Tipp mit dem Starenkasten gefällt mir super. Das muss ich auch mal probieren!
Ansonsten würde mich mal interessieren, wie Du Giersch zubereitest. Hast Du spezielle Rezepte?
Herzliche Grüße
Petra
Liebe Petra,
in der April-Ausgabe 2009 des GartenWEden hatten wir einen längeren Artikel zum Thema Giersch mit einigen Rezepten. Man kann ihn für alles verwenden, für das man ansonsten Spinat nehmen würde.
http://www.gartenweden.de/archiv2009.html
Liebe Grüße
Christa
Danke für den Hinweis! Ich werde gleich mal nachsehen!
Liebe Grüße
Petra