Erfahrungsbericht vom 1. deutschlandweiten Anastasia Siedlungsgründertreffen
Ein Erfahrungsbericht von Felix dem Glücklichen zum Siedlungsgründertreffen, welches im September stattfand.
Als ich davon hörte, war ich überrascht und aufgeregt. Ein Treffen von Anastasia-Lesern aus ganz Deutschland? Das wird mit Sicherheit großartig. Da muss ich hin! Eigentlich mache ich mir selten Gedanken darüber, was ich zu Veranstaltungen anziehen soll, und schon gar nicht 2 Wochen vorher. Aber diesmal tat ich das. In den Büchern wird beschrieben, dass die wedische Jugend keine Prüfungen zu fürchten, dafür aber bei den Festen die besondere Aufmerksamkeit aller auf sich ruhen hatte. Und genau das begann ich schon vor Beginn des Treffens zu spüren. Es ist einer der ersten Höhepunkt dieser keimenden Bewegung und für mich fühlte es sich auch wie eine Prüfung an. Wie würden wohl die anderen sein? Wie verhalte ich mich? Was esse ich, wie schlafe ich, was ziehe ich an? …
So eine Veranstaltung gab es noch nie, oder zumindest schon sehr lange nicht mehr. Als ich das mit mir ausgemacht hatte, hieß es warten und vorbereiten. Wir hatten auch bald schon gute Ideen. Unsere Bastelfee zauberte uns eine große Tafel, auf der unser Projekt vorgestellt wurde und weil wir insgesamt deutlich mehr als zehn Leute werden würden, brauchten wir auch Namensschilder. Also schnitten wir für alle Scheiben aus Kiefer, feilten und schliffen sie und versahen sie dann mit Fäden. Das war viel besser als diese üblichen Plastikschildchen, kann ich euch sagen. Meins hängt nun über meinem Schreibtisch. Es ist eine schöne Erinnerung und ich nehme es nun bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Gut eingestimmt und mit Sack und Pack beladen, ging die Fahrt ins „hessisch Sibirien“ wie die Region um den Triesch auch manchmal genannt wird. Wir bekamen von der Kälte aber zum Glück nicht so viel ab, was zur Tag-und-Nacht-Gleiche schon nicht selbstverständlich ist.
Oft kommt man bei solchen Treffen an und es wird versucht so viel wie möglich in der gegebenen Zeit „abzuhandeln“. Das haben wir nicht gemacht oder eben gerade doch. Anreise war für Freitag Nachmittag bzw. Samstag Vormittag angedacht. So konnte man sich erst mal mit dem Ort vertraut machen, einige neue Gesichtern Namen zuordnen und schon die ersten spannenden Gespräche führen.
Freitag Abend hielt Felix zu Löwenstein „zufällig“ in der Nähe einen Vortrag über biologischen Landbau und stellte die Thesen und Inhalte seines Buches „food crash“ vor. Eigentlich sollte er schon wissen, dass einige Menschen mit einem noch wenig bekannten Ansatz bei der Veranstaltung sein und ihre Vision mit einbringen wollten. Er erhielt die E-mail aber nicht rechtzeitig und so war dann nicht nur der Rest des Publikums überrascht, sondern auch der Redner, als etwa 20 Menschen aus ihrer Mitte sich als Teil einer Bewegung offenbarten, die Landsitze für ihre Familien aufbauen wollen. Natürlich konnten wir keinen eigenen Vortrag halten und die Ideen nur anreißen, die von Anastasia beflügelt worden. Ich traute mich als erster und fragte nach dem Vortrag nur in die Runde, wie es denn für einen Städter wie mich möglich sei, an Land heranzukommen. Andere „Anastasier“ waren da schon mutiger. Zum Schluss war uns die Aufmerksamkeit aller sicher und nach Abschluss des offiziellen Teiles bekamen wir viel Lob, einige Tipps und auch ein längeres Gespräch mit Felix von Löwenstein begann sich zu entfalten.
Zurück im Waldgartendorf, aufgewühlt und müde zugleich, kroch ich in mein Zelt und schlief mehr schlecht als recht. Am Samstag kamen immer wieder kleine Grüppchen dazu, bis am Mittag mindestens 4 Duzend Menschen am Triesch umherwuselten. Konstantin gab uns noch eine seiner legendären Führungen durch seinen Garten wachsender Häuser voller Wunder der Natur und dann läutete bald auch schon eine Glöckchen um jeden herbeizurufen, der bei dem großen Kreis dabei sein wollte.
Unweit davon waren Tische aufgestellt mit vielerlei Leckereien, die gesammelt, bereitet, gerettet worden waren und nun unsere hungrigen Mäuler stopfen konnten, wenn die Zeit dafür gekommen schien.
Auch wenn es einen festen Beginn und ein Ende des großen Kreises gab, so fühlte ich mich nicht von einem Zeitplan geknebelt. Jeder konnte jederzeit aufstehen, dazukommen oder sich gänzlich entfernen. Da so viele Projekte zu hören waren, war allerdings keine Pause geplant und da die meisten keine der Vorstellungen verpassen wollte, blieben dann doch die meisten ganz brav 4 Stunden an ihrem Plätzchen sitzen und lauschten.
Einige Kinder liefen umher und prüften hin und wieder unsere Geduld. Ich hatte mich reichlich mit Essen versorgt und war guter Dinge. Als es dann aber los ging, wurde mir plötzlich fürchterlich kalt, sodass ich mir eine dicke Decke holen musste. Ich weiß bis jetzt nicht, woran das lag, ich sah auch keinem anderen, dem es so ging. wer weiß?..
Bei aller Ungezwungenheit in diesem großen Kreise Gleichgesinnter gab es doch eine Hürde, die jeder Redner zusätzlich zu nehmen hatte. In der Mitte war eine Kamera aufgebaut, die jede Rede aufzeichnen sollte. Auch wenn die Möglichkeit bestanden hätte, nicht aufgenommen zu werden, so machte davon dann doch niemand Gebrauch und es entstand eine merkwürdige Atmosphäre. Jeder präsentierte seine Ideen, seine Gruppe oder Konzept nun sowohl der Runde, in der wir saßen, als auch allen Unbekannten hinter dieser kleinen Linse. Sprach man nun zu diesen Menschen hier oder vielleicht zeitverzögert auch zu anderen, vielleicht gar der ganzen Welt? Es war nicht klar, was mit der Aufzeichnung geschehen würde, auch wenn natürlich jedem die Möglichkeit blieb, nicht aufgezeichnet, bzw. nicht in einer öffentlich Version gezeigt zu werden.
Iris, die Organisatorin des Treffens, sprach also ihre einleitenden Worte. Sie war sich der Bedeutung dieses Moment sehr bewusst, sprach angemessen, ein wenig feierlich und ließ sich ihre Unruhe nur wenig anmerken. Darauf folgten dann zunächst zögerlich und dann immer leichter alle anderen nach. Manches Grüppchen hatte sich einen Sprecher auserkoren, der Abgestimmtes vorlas, manchmal malten auch zwei Menschen ihre gemeinsame Vision in den Nachmittag. Mutige, offensichtlich sehr geübte Redner sagten, was ihnen einfiel und konnte uns gerade deshalb um so mehr in den Bann ziehen. Die meisten waren anschließend von ihrer Vorstellung ein wenig enttäuscht, hatten sich schon besser sprechen hören und hätten sich gerne getraut Anderes zu sagen, als das, was sie sich vorher überlegt hatten. Für mich waren nur wenige dieser Reden überzeugend, alle waren auf ihre Art interessant, aber nur eine schaffte es, die gespannte Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen und dabei auch noch den Rahmen von 15 Minuten genau auszufüllen. Michael aus „Steinreich“ traf den Nagel auf den Kopf. Er war äußerst präsent, geistreich und dabei locker. Es war ein Genuss, die Entstehung, die momentane Lage und die Vision dieses Paares zu hören, das schon vor 8 Jahren begann, einen Landsitz zu erschaffen, wie ihn Anastasia mit ihren Geschichten und Beschreibungen anregt. Wir hatten auch zwei junge Sibirierinnen eingeladen, die aus ihrer Heimat und von ihren Eltern erzählten, die schon länger auf einem eigenen Landsitz wohnen und sich wieder mehr der Natur annähern.
Alles in allem war dieser Hauptteil der Veranstaltung ernüchternd für mich. Bei der Freude, so viele großartige Menschen Siedlungen begründen zu sehen, wurde mir doch wieder deutlich vor Augen geführt, wie weit wir noch weg sind von der wedischen Zeit. Selbst wir Pioniere dieser grundlegenden Transformation unserer Gesellschaft sind noch weit von unseren Zielen entfernt. Viele äußere und innere Hürden wollen noch überwunden , viele Lehrstunden erhalten werden.
Noch bevor es zu dämmern begonnen hatte, endete die letzte Vorstellung. Iris beschloss auch wieder mit einigen Dankesworten diesen Hauptteil des Treffens. Auch wenn sich einige schon währenddessen verpflegt hatten, war das Buffet nun natürlich der Dreh- und Angelpunkt der nächsten Stunden.
Ich war aufgekratzt und ein bisschen kaputt. An Schlaf war aber noch nicht zu denken. So viel spannende Menschen um mich herum!!! Am Lagerfeuer saßen bald Chora mit Harfe und Dieter mit Gitarre. Deutlich wurde uns vor Augen und Ohren geführt, wie nutzlos all das technische Zeug angesichts echter Barden ist. Selbst Noten und Texte wurden kaum gebraucht. Alles war in verständlicher Sprache und mit großem Herzen vorgetragen. So, wie es sein sollte. Manche Lieder luden zum mitsingen oder summen ein. Dieter sang dann z.B. „Wir bringen Frieden für alle“ und ich traute mich mitsingen.
Eigentlich bemühe ich mich abends nicht mehr so viel zu essen. An diesem Abend aber konnte es nicht genug sein. Mit Annegret, der Hausherrin, saß ich noch zuletzt bis nach Mitternacht am Feuer und wir sprachen über die Tag-Und-Nacht-Gleiche, in der wir gerade schwebten. An diesem Tag sind Licht und Dunkelheit ebenbürtig, erklärte Sie mir. Die Erde erfährt eine besondere Harmonie für einen kurzen Moment. Die Nacht war klar und ich schlief dann noch alleine 2 Stunden neben dem Feuer, bevor ich in mein Zelt kroch.
Sonntag morgen fühlte ich mich großartig, es versprach ein schöner Tag zu werden und ich war gespannt, was der Tag so bringen würde. Gleich zu Beginn hatte ich eine folgenschwere Begegnung. Im Nebenzelt schlief Christa und nachdem wir ein wenig zu plaudern begonnen hatten, zog es uns tiefer und tiefer in ein Gespräch, das uns das Ausmaß der Parallelen unserer Seelen sehr deutlich zu Tage kommen ließ. Soviel Einverständnis mit einem Menschen, den man kaum 10 Minuten kennt! Wundervoll. Nur wenige Stunden später hatten wir ein gemeinsames Projekt, in dem wir hoffentlich noch einiges gemeinsam in die Wege leiten.
Dann läutete Iris wieder mit ihrem Glöckchen. Diesmal zu einer anderen Form des Austausches. Wir nannten es „open space“. In diesem „offenen Raum“ setzten wir uns in 5er Gruppen zusammen, möglichst nicht gerade mit denjenigen, die wir sowieso oft sehen. In den nächsten Stunden sammelten wir Ideen, entwickelten Arbeits – Gruppen und Projekte für die keimende Anastasia-Bewegung in Deutschland. Wie können wir sie bekannter machen, sie voran bringen?
Als sich dann mehr als 10 Gruppen, samt Hüter gebildet hatten und Ideen für jede dieser Gruppen gesammelt waren, endete auch dieser Vormittag mit einem letzten lockeren Plausch am Buffett-Tisch.
Die Organisation, den Raum im Waldgartendorf, das Essen und viele kleine Dinge waren mit Liebe und ohne Erwartung einer Gegenleistung geschenkt wurden, damit dieses Treffen möglich gemacht werden konnte. Ein großes Danke geht vor allem an Iris, Konstantin & Annegret und jeden, der etwas mitbrachte, auch, wenn es nur ein Lächeln war. Ich bin sehr dankbar für dieses erste große Treffen von Menschen aus ganz Deutschland, die durch Anastasia erinnert wurden, wer sie sind und wie sie leben könnten. Wir können glücklich leben und in Harmonie mit der Schöpfung.
Felix der Glückliche
Herzlichen Dank für diesen schönen Bericht über das ANASTASIA-Treffen
in Hessen. Gern möchte ich mich anschliessen und im Gedanken ANASTASIAS meinen Familienlandsitz aufbauen.Mit meinem Lebenspartner, den
es noch zu finden gilt! Ist es vielleicht möglich, solch eine Veranstaltg. zu schaffen, wie sie Herr Megre beschreibt:
um einen passenden Partner zu finden für Bildung des Familienlandsitzes und des gemeinsamen lebens auf demselben.
Leider habe ich keine Erfahrg auf dem Gebiet .Stelle mich gern zur Verfügung, um mit anderen gemeinsam eine solche Veranstaltg. auf die Beine zu stellen !
Übrigens : Sie sind mein erster Kontakt
in Sachen ANASTASIA Familienlandsitz. Beim nächsten Treffen bin ich dabei!!!
Viele Grüße aus Hannover von
Irene
Liebe Irene,
auf dieser Veranstaltung haben wir auch beschlossen in diesem Herbst ein Festival durchzuführen. http://www.niuyu.de/index.php?id=81
Dieses Festival wäre doch eine gute Gelegenheit, Menschen kennen zu lernen, die ihren Lebenspartner finden möchten. Vielleicht kann man ja dort auch eine entsprechende Veranstaltung zufügen. Vielleicht setzt Du Dich bezüglich dieses Themas mal mit Iris auseinander?
Liebe Grüße
Christa