Willis wahre Weisheiten

 Willi

 

Jetzt ist es raus – nach der neuesten Volkszählung ist die deutsche Bevölkerung geschrumpft. Um glatte 1,5 Millionen Schwund handelt es sich da. Welche Verluste dabei die GEZ, das Finanzamt und weitere Gebühreneinzugszentralen machen, ist noch gar nicht zu bemessen. Unserer Republik sind 1,5 Millionen Menschen abhanden gekommen – ja, wo sind sie denn alle hin!?

Mein Freund der Adi meint im Brustton der Überzeugung, die wurden von den Aliens geholt, weil die eine Menge deutscher Personen brauchen, die ihnen ihren Planeten wieder auf Vordermann bringen können. Mit Italienern oder anderen Südeuropäern wäre das ja nicht so recht zu bewerkstelligen, denn die sind so stur und erklären schon vor dem Abflug, dass sie weder arbeiten wollen noch Lust auf irgendwelche Probleme haben – sagte der Adi.

Ob die Parteien was damit zu tun haben, fragte mich heute ein Nachbar. Er ist sich fast sicher, dass die FDP sich alsbald empört zeigt, denn ihr fehlen genau 1,5 Millionen Wähler, um wieder in den Bundestag einziehen zu können. Für die Parteien ist das nämlich der einzige Grund sich Sorgen zu machen: Wählerschwund. Sie hoffen natürlich, dass die Wähler der anderen Parteien verschwunden sind und nicht ihre.

Wir wissen bis Dato auch nicht, um welche Gruppen Deutscher es sich handelt, die da spurlos verschwunden sind. Vielleicht handelt es sich um einen Teil mittelständischer Handwerker – die sind eh so selten geworden, nicht wahr?

Ich meine, die Sache ist verzwickter als man sich zuerst einmal vorstellt. Man weiß ja nicht, wie die Verschwundenen aussehen, kennt ihre Namen nicht und weiß im Grunde noch nicht einmal, ob sie männlicher oder weiblicher oder gemischter Geschlechtsnatur sind, gelle. Da sind 1,5 Millionen verschwunden, von denen man nie etwas gehört hat – man hat sie nur als Bevölkerungsanteil vermutet. Man hat sie also statistisch betrachtet und sich letztlich etwas verrechnet – a bisserl a Schwund ist doch ganz normal…

 

Jetzt haben sie den Walter Krämer, Statistikprofessor an der TU Dortmund und Buchautor befragt, wie es sein kann, dass die letzte Volkszählung gleich soviel Schwund gebracht hat. Dieser meinte ernsthaft: „Frauen schummeln bei Umfragen, Ämter schlampen bei Meldestatistiken und es gibt einfach Menschen, die viel umziehen und sozusagen rotieren.“ Den Abschuss lieferte Walter Krämer mit seinem Schlusswort: „Ob man zum Beispiel existiert oder nicht, das ist eine Ja/Nein-Frage.“

Dass man bei solchen Antworten ins Rotieren kommt, gebe ich klaglos zu!

Ob die verlustig gegangenen 1,5 Millionen Staatsbürger wieder gefunden werden oder nicht, lässt sich letztlich nicht eruieren. Mal schauen, obs da demnächst eine Lösegeldforderung gibt – von Alpha Centauri oder so.

 

Euer Willi

11. Juni 2013 von Christa Jasinski
Kategorien: Satire | 3 Kommentare

Kommentare (3)

  1. Wieder ein schöner Artikel innerhalb der Serie.
    Ja, unser GW-Projekt ist schon was Besonderes.
    Das gilt für alle Artikel hier.
    Nix Verschwurbeltes, Vermurxtes oder irgendwelche Versprechen.
    Dinge, so wie sie sind und wie sie dahinter sind und noch ein klein wenig dahinter.
    Aber immer nachvollziehbar, bodenständig und mit dem Kopf im Himmel.

    Danke – miraculix

  2. Hi
    Ich weiss wo die verschwundenen Deutschen sind.
    In der Schweiz (:-)

  3. Möchte mich herzlich bedanken für die lehrreiche und interessante Seite.
    Gruss Tara

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