Eigentlich

Alte Linde2

Wie oft verwenden wir das Wort „eigentlich“; und zumeist in einem völlig verkehrten Zusammenhang. Grundsätzlich bedeutet es das Eigen-tliche einer Person, die Eigen-heiten und persönlichen Inhalte eines Individuums. Wir dürfen es wohl auch „Persönlichkeitsprägung“ nennen.

Eigentlich bin ich gar nicht so abgeneigt, deine Meinung für mich anzunehmen“, sagte vor kurzem ein Bekannter zu mir. „Aber deine Meinung erscheint mir sehr von dir eingefärbt.“ Hier haben wir wieder das bekannte Thema, dass Eigenheiten von Menschen viel mehr als Hindernisse denn als Erfahrungswerte gewertet werden. Das menschlich Eigentliche wird in unserer Gesellschaft abgelehnt, scheint unschicklich und insgesamt für eine Gemeinschaft gleichgeschalteter Persönlichkeiten nicht tragbar zu sein.

Selbst in den gängigen Enzyklopädien findet sich bei “Eigentlich“, „Eigenheiten“ oder „Eigenschaften“ keinerlei Hinweise mehr auf diese „Eigenschaftsworte“. Nur in einem Zusammenhang, in einem kollektivistischen Sprachgebrauch, werden „Eigenschaften“ und das „Eigentliche“ noch in Anwendung gebracht. Und auch nur so, dass alles Individuelle zu einem Einheitsbrei kollektiver Konstruktionen wird.

Ich glaube, unser menschliches Unterbewusstsein hat einen Konsens gefunden, das Eigentliche jeder Persönlichkeit noch soweit Aufrecht zu erhalten, um nicht gänzlich im Kollektivismus unterzugehen. Deshalb sagen wir so oft „eigentlich“ – selbst dann, wenn es unangebracht erscheint; denn das Eigentliche im Menschen schreit nach Befreiung!

Für mich bedeutet das, in uns wirkt eine große Kraft, die uns nie völlig Vergessen macht, wer wir im Grunde wirklich sind! So empfinde ich die Benutzung von „eigentlich“ nicht mehr als eine unlogische Redewendung, sondern als einen massiven Hinweis unseres Unterbewusstseins, sich nicht völlig gleichschalten zu lassen.

Ein Bekannter sagte mir: „Mir fällt in letzter Zeit besonders auf, wenn Menschen sich begegnen, dass vielfach schon nach kurzer Zeit eine Diskussion über Meinungen beginnt und, dass diese grundsätzlich keine Wahrheiten beinhalten, sondern nur individuelle Wahrnehmungen.“ Alleine diese Behauptung erscheint mir im Lichte besehen absurd. Selbstverständlich fügen sich die eigenen Meinungen über die eigenen Erkenntnisse zu einer Wahrheitswahrnehmung zusammen und somit besitzt jeder Mensch einen Teil der menschlichen Gesamtwahrheit. In bestimmten Situationen und unter bestimmten Umständen kann es gut vorkommen, dass vereinzelte Menschen an die Fähigkeit herankommen, die Gesamtwahrheit aufzuspüren und sie für sich zu speichern. Eine andere Sache ist es, diese dann auch in Worte fassen zu können, um sie allgemeingültig verständlich anzubringen. Hierbei müssen wir Menschen lernen, diese Worte kompromisslos im Kern zu erforschen, was voraussetzt, dass wir uns selbst erforschen. Dabei tauchen weitere Worte auf – ich nenne sie hier einfach mal kollektive Hürden – wie z.B. „man“, „sollte“, „müsste“, „schade“, „sorgen“ und viele mehr. Diese „sorgen“ dafür, dass „man“ nicht mehr weiter kommt, wenn „man“ etwas zur Erweiterung seines Selbst tun „sollte“, und das empfinden wir als „schade“. Wir sehen also, was da innerhalb des Programms des menschlich Eigentlichen abläuft!

Sind also unsere individuellen Wahrnehmungen weniger Wert als kollektive? Das wird uns seit etwa 150 Jahren besonders hypnotisch weisgemacht! Mit Beginn der Theosophie und des Spiritismus (okkulte Konstruktionen) im 19. Jahrhundert, ein Konstrukt kollektiv ausgerichteter Semantiker, begann auch die Einführung von schulischen Sprach-Reformen. Dabei waren die Worte „man“, nun stellvertretend für „ich“ oder „wir“; „sollte“ und „müsste“ für „dürfen“ und „schade“ für „Enttäuschung“ – wobei „Ent-Täuschung“ ganz deutlich aufweist, um was es sich handelt: um Selbsttäuschung. Eigentlich schade, dass „man“ das nicht mehr so richtig sieht, nicht wahr?

Was ist denn nun so dran an unseren persönlichen Eigenschaften und Eigenheiten, dass sie uns fast schon dazu auffordern, sich dafür schämen zu müssen? Ein „eigener“ Mensch wird in unserer Gesellschaftsform negativ bewertet. Zumeist als Quertreiber oder sogar als Renitent. Eigenschaften wie Tugend, Ehre und Wahrhaftigkeit werden heute ins Lächerliche gezogen, um die Menschen in ein menschunwürdiges System zu pressen, worin sie keinen Anhaltspunkt mehr finden. Es gilt also, unsere Integrität, unsere menschlichen Eigenheiten wieder zu finden und diese dann auch gegen das System zu verteidigen. Beginnen wir wieder – im wahrsten Sinne der Wortbedeutung – eigenartig zu werden, um diese Fremdartigkeit endlich wieder aus uns heraus zu filtern. Begegnen wir uns innerhalb unserer eigenen Individualität, respektieren diese als die einzige Möglichkeit einer menschlichen Reform zum Wedischen, werden wir Lösungen finden, wie wir zusammen die menschliche Macht auf Erden zurückerlangen. Es werden eigenartige Lösungen sein, unberechenbar für jene, die scheinbar alles berechnen, aber keine Lösungen haben wollen. Lernen wir wieder, eigenartig zu handeln; und diese Handlungsweisen in klugen und friedlichen Worten zu äußern, finden wir auch wieder zurück in eine Wort- und Handlungsmacht, wie sie uns Menschen grundsätzlich zusteht.

Mein Thron1

Indem uns unsere Eigenarten genommen wurden, konnte uns auch unser Eigentum genommen werden und wir müssen heute für alles teuer bezahlen, was uns früher naturgemäß kostenlos zur Verfügung stand. Wem gehört Grund und Boden, wem gehöre ich? Genau genommen, gehören wir Menschen nicht mehr uns selber, sondern den Konstrukteuren des Globalismus – und das sind nicht alleine nur Erdenmenschen. Es ist eine meiner Eigenarten, dass ich einige dieser Konstrukteure kenne, aber auch einige jener Menschenwesen, die seit langen Zeiten uns Erdenmenschen vor der völligen Kollektivierung beschützen. Und Menschen, die innerhalb dieser Zusammenhänge agieren, es aber nicht an die große Glocke hängen. Eine weitere Eigenart ist es, dass ich Menschen zueinander bringen möchte, die gewillt sind, über ihre Eigenarten zur Erkenntnis zu gelangen, was jeder einzelne zur Überwindung dieser Menschheitsknechter beitragen kann. Loten wir uns also in unseren Eigenarten aus, anstatt sie zu bekämpfen, werden wir stark in uns selbst und in solchen Gruppierungen. Können wir uns so ausloten, werden wir zu Lichtarbeitern und entsteigen den Dunkelprinzipien, ohne von ihnen wirklich beschädigt zu werden. Alles andere wäre Kampf, hieße Widerstand und führt auch noch zum Verlust der letzten Freiheiten, die gerade derzeit in der Hochpolitik diskutiert werden.

Eigentlich sind wir absolut frei – eigen-art-igerweise bietet diese Freiheit die Basis energetischen Freischwimmens; wenn wir es denn auch kompromisslos wollen, wieder eigenartig zu SEIN!

 Alf Jasinski

23. Juli 2014 von Christa Jasinski
Kategorien: Nachdenkliches | Schreibe einen Kommentar

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